Rezension

Ein gelungener Abschluss der Dilogie um Leda und Silas

Leda & Silas 2: Sternschnuppenzeit - Julia K. Stein

Leda & Silas 2: Sternschnuppenzeit
von Julia K. Stein

Bewertet mit 4 Sternen

Die Geschichte um Leda und Silas geht in die finale Runde.
Band 1 empfand ich doch als sehr drückend und von unterschwelliger Spannung durchzogen. Ich war daher gespannt darauf, ob es im zweiten Band genauso sein würde.
Der Einstieg fiel mir gleich recht leicht, auch wenn es schon einige Zeit her ist, als ich den Vorgänger gelesen habe.
Positiv zu werten ist, das man immer wieder kleinere Rückblicke auf die Geschehnisse von Band 1 und die Hintergründe von Leda und Silas erhält. Das macht es recht leicht sich in der Geschichte zurechtzufinden und vor allem auch ihren Handlungen und Gedankengängen zu folgen und diese auch nachzuvollziehen.
Für mich war jedoch ein weiterer Protagonist recht interessant, da er die Blickwinkel nochmal regelrecht verschiebt, was dem ganzen nochmal eine völlig neue Bedeutung verleiht.
Wie auch schon im Vorgänger, erfährt man auch hier alles aus der Sicht beider Protagonisten. Aber besonders Leda sticht hervor, was sie besonders in den Fokus rückt. Daher konnte ich mich besonders gut in sie hineinversetzen. Man konnte ihre Wut und ihre Sehnsucht spüren, aber daneben gab es noch so viele unterdrückte Gefühle, die nach Erlösung baten.
Aber auch Silas hat mir wieder gut gefallen. In seine Situation konnte ich mich recht gut hineinfinden. Seinen Schmerz und auch seine Ausweglosigkeit nachempfinden.
Beide Protagonisten machen im Laufe des Geschehen doch eine Entwicklung durch, die gut spürbar wird.
Dennoch hatte ich immer wieder das Bedürfnis in das Geschehen einzugreifen, um ihnen einfach auf die Sprünge zu helfen.
Während ich den Anfang noch als sehr gefühlvoll und losgelöst empfand, so änderte sich das recht schnell.
Die Entwicklungen änderten dies.
Zurück waren all der Schmerz, die unterdrückte Wut und die unausgesprochenen Dinge. Dabei sind gerade diese doch so wichtig. Ich fühlte mich teilweise wirklich sehr hoffnungslos und traurig.
Ich wollte den Dingen auf den Grund gehen und dabei all die Emotionen der beiden fühlen.
Doch es wurde mir wirklich sehr schwer gemacht. Woran besonders Leda schuldig war. Auch wenn ich sie ein Stück weit verstehen konnte, so tat sie Dinge, die ich einfach nicht so abtun konnte.
Vertrauen, Freundschaft und Liebe sind so wichtig.
Doch ist das hier von zentraler Bedeutung oder geht es um viel mehr, als es zunächst den Anschein hat?
Immer mehr hatte ich das Gefühl, ich trete teilweise auf der Stelle. Ein bißchen mehr Tempo und auch Leichtigkeit hat mir gefehlt, was dem ganzen auch mehr Auftrieb und mehr Spannung gegeben hätte.
Dennoch konnte ich das Buch nicht zur Seite legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es ausgeht.
Emotional konnten sie mich zwar schon an sich binden, dennoch hat mir da noch ein bißchen etwas gefehlt.
Ebenso sind die Wendungen sehr gelungen, die mich doch etwas überrascht haben und doch hatte ich das Gefühl, da müsste noch mehr kommen.
Die Zweifel, die Ängste und die innere Zerrissenheit sind ein großer Bestandteil der Story und das macht das Ganze auch etwas düster und melancholisch.
Man möchte sich fallen lassen und kann es doch nicht gänzlich.
Man möchte mehr ergründen, mehr erfahren und erleben.
Auch hier überzeugt die Autorin mit ihrem sehr einnehmendem Schreibstil, der mir ab und an doch angenehme Schauer über den Rücken gejagt hat.
Das was zwischen den Zeilen steht gibt zu denken und macht viel größeren , unaussprechlicheren Dingen Platz. Man möchte wirklich vor Schmerz weinen und toben und ist doch seltsamerweise gehemmt.
Der Abschluss der Geschichte hat mir zwar gut gefallen, dennoch hatte ich mir ein bißchen mehr erhofft.
Dennoch bekommt man es auch hier mit Erkenntnissen und Wahrheiten zutun, die man so nicht unbedingt erwarten würde.
Ein gelungener Abschluss dem jedoch ein bißchen mehr Tempo durchaus gutgetan hätte.

Fazit:
Ein gelungener Abschluss der Dilogie um Leda und Silas.
Ich empfand es als sehr drückend, schmerzvoll und auch hoffnungslos. Obwohl es mich teilweise wirklich runtergezogen hat, konnte ich das Buch nicht zur Seite legen.
Die Autorin punktet mit ihrem einnehmendem Schreibstil, sehr viel Gefühl und einigen überraschenden Erkenntnissen.
Wer Band 1 mochte, dem wird auch dieser gefallen.