Rezension

Ein gelungener Auftakt zu einer guten Steampunk-Serie

Frost & Payne - Die mechanischen Kinder: Die Jagd beginnt - Pfyl Luzia

Frost & Payne - Die mechanischen Kinder 1: Die Jagd beginnt
von Luzia Pfyl

Bewertet mit 5 Sternen

Ein gelungener Auftakt zu einer guten Steampunk-Serie

„Dann lachte Payne auf einmal auf hell auf. Er ging neben ihr in die Hocke und griff mit beiden Händen in das Loch.“ – Zitat aus dem Buch S. 323

In diesem Taschenbuch sind die Bände 1-3 der Serie „Frost & Payne“ von Luzia Pfyl enthalten. (Band 1: Die Schlüsselmacherin, Band 2: Die mechanischen Kinder, Band 3: Die Bibliothek des Apothekers)

Inhalt:
Die ehemalige Diebin Lydia Frost eröffnet eine Agentur für Verlorenes und Vermisstes. Ihr neuster Auftrag führt sie ausgerechnet zurück zur berüchtigten Madame Yueh und den ‚Dragons‘, der Organisation, von der sie sich gerade erst hart ihre Freiheit erkämpft hat. Als gäbe das nicht schon genug Probleme, muss sie auch noch den Pinkerton Jackson Payne ausfindig machen. Doch der Amerikaner hat seine eigenen Aufträge. Frost steht plötzlich im Kreuzfeuer und muss sich zwischen Paynes Leben und ihrer Freiheit entscheiden.

Zum Cover:
Das Cover passt sehr gut zum Genre Steampunk. Die Motive für die Gestaltung wurden passend zum Inhalt gewählt. Die Farben sorgen zusätzlich für die passende Stimmung. Besonders gefällt mir die Gestaltung mit den Zahnrädern um den Seriennamen. Ein Highlight ist der Schlüssel, der Drache ist ein schöner versteckter Hinweis. Alles in allem ist das Cover sehr eindrucksvoll. Wenn ich das Buch in der Buchhandlung sehen würde, würde ich es sofort in die Hand nehmen, um mehr darüber zu erfahren.

Zum Inhalt:
Allgemein zu allen Bänden:

Frost hat es endlich geschafft, sie hat ihre eigene Agentur ohne die Dragons eröffnet. Am selben Tag bekommt sie zwei heikle Aufträge. Sie soll ein mysteriöses Buch und den Pinkerton Jackson Payne wiederfinden. Beides erweist sich als äußerst schwierig. Frost gerät in große Gefahr und muss dann auch noch Payne aus der Schusslinie holen. Im Laufe der drei Bände erlebt Frost zusammen mit Payne einige Abenteuer, die mehr als lebensgefährlich sind. Das Können beider wird intensiv auf die Probe gestellt. Währenddessen nimmt der Fall um die „mechanischen Kinder“ immer größere Dimensionen an.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, erfrischend und sehr intensiv. Ich bin beim Lesen sehr schnell in Luzia Pfyls Steampunk-Welt eingetaucht. Sie beschreibt ihre Welt sehr intensiv, sodass ich sie mir als Neuling im Steampunk-Genre sehr gut vorstellen konnte. Die für Steampunk typischen Elemente der viktorianischen Zeit sind vorhanden, ebenso wie die Kohle als Antriebsmittel und eine „neumodische“ Technik namens Aether.

Schön ist, dass sich durch alle drei Bände ein roter Faden zieht. Es gibt abgeschlossene Ereignisse und welche, die im nächsten Band ihre Folgen haben. Ein ganz bestimmter Fall begleitet uns durch alle Bände. Die Autorin baut schon im ersten Band Spannung auf und kann diese durch alle Bände konstant halten und steigert diese später auch noch. Dadurch möchte man gar nicht mehr aus der Steampunk-Welt auftauchen.

Beim Lesen wechselt man immer wieder zwischen der Sicht von Frost oder Payne hin und her dadurch bekommen wir einen guten Gesamteindruck vom Charakter der Beiden. Das hilft einem das Handeln besser nachvollziehen zu können. Außerdem wechseln wir noch zur Sicht von Ermittlern des Scotland Yards und zwei weiteren Personen. Aufgrund möglicher Spoiler sage ich nicht mehr dazu.
Trotz der Kürze der Bände geht die Autorin auf das Gefühlsleben ihrer Protagonisten ein und entwickelt es stetig weiter. Es gibt emotionale Szenen, aber auch Szenen die einen zum Schmunzeln oder Lachen bringen.

Zu Band 1:
Im ersten Band wird man in Lydia Frosts Welt eingeführt. Man lernt sie kennen und erfährt mehr über sie selbst, ihr Handeln und die Hintergründe. Wir erleben wie Frost beide Aufträge ausführt und den Pinkerton Jackson Payne kennenlernt. Es wird sehr spannend und actionreich, darüber hinaus geraten die Beiden in Lebensgefahr. Die Geschichte ist trotz kleiner Schwächen wirklich gut geschrieben. Es gibt auch einige Überraschungen und Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet habe.

Zu Band 2:
Im zweiten Band werden die Ermittlungen zum nächsten Auftrag rasant vorangetrieben. Es gilt den verschwundenen Gegenstand so schnell wie möglich zu finden. Gekonnt ermitteln Frost & Payne und man möchte mit jedem Abschnitt mehr erfahren. Auch hier habe ich durchgehend mitgefiebert und wollte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Das Finale dieses Bandes ist lebensgefährlich und es wird Opfer geben, das wird einem schnell klar. Der Band endet mit einem wirklich gemeinen Cliffhanger, man möchte sofort den nächsten Band lesen!

Zu Band 3:
In diesem Band begeben sich Frost & Payne mit dem neuen Auftrag unbewusst in große Gefahr. Diesmal gab es für mich besonders viele Überraschungen und unerwartete Wendungen. Den Band habe ich innerhalb von 2 Stunden regelrecht verschlungen und wollte immer mehr herausfinden. Die Autorin erschreckt ihre LeserInnen nochmal beim Finale und lässt das Buch mit einem noch schlimmeren Cliffhanger als beim letzten Band offen.

Zum Schluss möchte ich noch das Glossar am Ende des Buches erwähnen. In diesem kann man einiges nachlesen und es ist gut strukturiert.

Mein Fazit:
Dies ist ein gelungener Auftakt zu einer guten Steampunk-Serie. Die Welt wurde wirklich gut dargestellt und inszeniert. Man taucht in die Geschichte ein und möchte gar nicht mehr hervor kommen, da die Spannung so intensiv ist. Der rote Faden zieht sich durch alle Bände und der große „Hauptfall“ wird in jedem Band weiter behandelt.