Rezension

Ein gelungener Fantasyauftakt

Die Königschroniken: Ein Reif von Eisen
von Stephan M. Rother

Bewertet mit 4 Sternen

Ungemach droht im Kaiserreich der heiligen Esche. Die Blätter des heiligen Baumes fangen an zu welken – ein Machtwechsel steht wohl bevor. In diesen düsteren Zeiten versucht Stammesfürst Morwa, die Völker des Nordens unter seinem Banner zu einen. Allerdings spürt er sein Ende schon nahen. Durch die Kraft einer Sklavin, kann Morwa sein Leben etwas in die Länge ziehen. Morwa muss sich dennoch bald entscheiden, welcher seiner Söhne den Reif des Anführers erhalten soll. Die falsche Entscheidung könnte die Welt in Dunkelheit stürzen.

Zur selben Zeit begibt sich die junge Leyken aus dem Oasenvolk auf eine Reise um einen Schwur zu erfüllen. Sie soll ihre Schwester Ildris suchen und fällt dabei in die Hände von Söldnern. Diese verschleppen Leyken in die kaiserliche Rabenstadt und sie gerät ins Netz von höfischen Intrigen.

Ausgerechnet in der längsten und kältesten Nacht des Jahres spitzen sich die Geschehnisse zu, das Schicksal der Welt liegt in den Händen dreier Frauen: Ildris, die ein Geheimnis mit sich trägt, der ehrgeizigen Leyken und Morwas unehelicher Tochter Sölva. Kann eine dieser starken Frauen das Land aus der Dunkelheit führen?

Der Klappentext verrät es eigentlich schon, die Geschichte hat mehrere Handlungsstränge, die sehr wahrscheinlich irgendwann zu einem Strang werden wird. Allerdings natürlich nicht im ersten und sehr wahrscheinlich auch nicht im zweiten Band, dieser sehr komplexen Fantasygeschichte. Stephan M. Rother beschreibt sehr ausführlich die verschiedenen Völker und unterschiedlichen Landschaften und man fühlt ich ein wenig wie ein Beobachter. Das war auf der einen Seite ganz schön, auf der anderen hat mir so ein bisschen die Spannung gefehlt. Die kam dann dafür am Ende des Buches mit voller Wucht hinterher und machte um so mehr Lust auf den zweiten Band. Die ganzen Charaktere entwickeln sich auch während dem Verlauf der Geschichte und man kann sich am Anfang nicht sicher sein, wer welches Spiel spielt. Das lässt sich bis zum Schluss nicht wirklich klären, umso neugieriger bin ich, wie sich die Charaktere weiterentwickeln werden und ob man noch die ein oder andere Überraschung erleben wird. Man muss sich auf die Geschichte voll und ganz einlassen, ansonsten wird man wahrscheinlich sehr schnell enttäuscht sein. „Ein Reif von Eisen“ ist kein leichter Fantasyroman, den man ebenso mal schnell durchliest und man muss zwischendurch echt überlegen, wie die ganzen Familienverhältnisse noch mal genau waren. Ich kam bei Morwa mit einigen Söhnen durcheinander. Im großen Ganzen ist der Auftakt gut gelungen und vergebe 4 Sterne.