Rezension

Ein gelungener Jugendthriller!

Niemand wird sie finden - Caleb Roehrig

Niemand wird sie finden
von Caleb Roehrig

Inhalt:  Zwei können ein Geheimnis bewahren,
wenn einer von beiden tot ist.
Flynns Freundin January ist verschwunden. Die Polizei vermutet ein Verbrechen und stellt Fragen, die Flynn nicht beantworten kann. Alle Augen sind auf ihn gerichtet, schließlich war - ist - er ihr Freund und sie waren in der Nacht vor ihrem Verschwinden zusammen....
Ein grausamer Mord scheint die naheliegende Erklärung zu sein. Doch die Aussagen von Mitschülern und Freunden zeichnen ein völlig fremdes Bild von dem Mädchen, das Flynn so gut zu kennen glaubte. Er muss herausfinden, was mit January geschehen ist, ohne dabei zu verraten, dass er ebenfalls ein Geheimnis hat. Vor seinen Eltern. Vor seinen Freunden. Und vor allem vor sich selbst...
Quelle: Verlag

Klappentext:  Manchmal ist der Mensch, den man am besten zu kennen glaubt, das größte Mysterium.
Als in der Woche vor Halloween die Polizei eines Abends auf Flynn wartet und ihn beschuldigt, am Verschwinden seiner Freundin January beteiligt zu sein, setzt sich für ihn eine unberechenbare Ereigniskette in Gang. Denn obwohl Flynn Januarys Freund ist, hat er sie seit fast einer Woche nicht mehr gesehen. Den Polizisten den Grund dafür zu nennen, würde aber einen ganzen Fragenkatalog auf den Plan rufen, den Flynn nicht beantworten will. Nicht vor seinen Freunden. Und wenn er ganz ehrlich ist, ganz besonders nicht vor sich selbst.

Dann spitzt sich die Lage zu und man beginnt, Januarys Verschwinden als Mordfall einzustufen. Flynn begibt sich auf Spurensuche und entdeckt dabei, dass January ebenfalls Geheimnisse hatte und bei weitem nicht das Mädchen war, das er so gut zu kennen glaubte. Die Liste der Verdächtigen ist lang, die Motivlage unübersichtlich und am Ende werden Wahrheiten ans Licht kommen, deren Ausmaße auch Flynns Leben vollkommen verändern werden.
Quelle: Verlag

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Niemand wird sie finden packte mich zugleich nach den ersten Kapiteln. Dies liegt unter anderem daran, dass man selbst damit anfängt, Sherlock Holmes zu mime, dass das Erlebte des Protagonisten auch aus anderen Perspektiven gesehen wird, um vieles einzuschließen. Dies gefiel mir bereits am Anfang obwohl ich mich fragte, warum einiges nicht für weitere Kapitel aufgehoben wurde.
Der Autor baut eine spannende Geschichte mit einem interessanten Protagonisten auf, während glaubwürdige Jugendprobleme aufkommen. Die Geschichte baut sich auf Rückblenden und auf die Gegenwart des Protagonisten auf. Durch die Rückblenden erfährt man nicht nur mehr über den Protagonisten, sondern auch über January. In meinen Augen geht es um viel mehr - wobei es natürlich schlimm genug ist, wenn jemand verschwindet und weiterhin vermisst wird. Muss ich mich schlecht fühlen, wenn ich sage, dass mir jedoch der Protagonist Flynn und sein innerer Kampf mit sich selbst besser gefallen hatte? Eben weil nicht zugleich alles auf einem silbernen Tablett serviert wird, sondern weil sich der Leser natürlich auf dem gleichen Wissenstand wie der Protagonist befindet.

Beim Lesen hatte ich das Gefühl, dass man sich jedoch im Kreis dreht - auf frustrierende Art, die jedoch nicht negativ gemeint ist. Für ein Jugendthriller ist es genau das Richtige - natürlich auch aus dem Grund, weil der Autor nicht auf übertriebene Art ins Detail geht.

Leider hat es mich jedoch nicht vom Stuhl reißen können und ich kann noch nicht einmal sagen, warum es nicht dazu kam.
Vielleicht... weil man als Leser selbst zu viele Personen verdächtigt und den Blick für das Offensichtliche verliert?
Vielleicht... weil es nicht zu den Situationen kam, mit denen man fest gerechnet hatte?
An manchen Stellen kamen mir auch viel zu viele Fragen auf, die das Lesevergnügen etwas schmälerten. Doch im Gesamten kann man sagen, dass es sich um einen gelungenden Jugendthriller handelt, auch wenn das Äußere Erscheinungsbild im ersten Moment nicht darauf deutet.

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Fazit: Niemand wird sie finden ist ein gelungener Thriller für junge Leser.
An manchen Stellen fand ich die Geschichte etwas langatmig aber es gefällt mir, dass der Autor ernste Themen aufgreift, die aebenfalls eine zusätzliche Spannung aufkommen lassen. Bei dieser Geschichte hatte ich nicht das Gefühl, dass es einer Übertreibung glich und auch wenn eine gewisse, düstere Atmosphäre vorhanden ist, schien es mir nicht zu reichen. Dennoch ist dieses Werk natürlich lesenswert! Wenn ihr Jugendthriller mögt, dann seid ihr bei diesem Buch auf jeden Fall richtig!