Rezension

Ein gelungener Reihenauftakt

Magisterium - Cassandra Clare, Holly Black

Magisterium
von Cassandra Clare Holly Black

zum Inhalt:
Callum Hunt ist wohl der einzige Jugendliche, der nicht ins Magisterium aufgenommen werden will. Wieso sollte man auch nicht in Magie ausgebildet werden wollen? Doch Call hat seine Gründe, sein ganzes Leben lang wurde er von seinem Vater gewarnt, dass man Magiern nicht trauen darf. Um sein Ziel zu erreichen und nicht ans Magisterium gehen zu müssen, muss Call eigentlich nur bei der Prüfung die alle potentiellen Schüler absolvieren müssen durchfallen. Doch sein Plan geht nicht auf und so findet er sich völlig unvorbereitet auf dem Weg in die unterirdische Zauberschule wieder...

meine Meinung:
Ich konnte von Beginn an mit Call mitfühlen. Seine Mutter ist gestorben als er noch ein Baby war und er ist bei seinem Vater aufgewachsen. Dieser ist ein Magier, der jedoch Magie klar ablehnt und Call immer wieder einschärft, dass Magier gefährlich und kalt sind und er sich deshalb von dieser Welt fernhalten soll. Als Call dann im Magisterium ankommt, ist es verständlich, dass er erstmals ziemlich misstrauisch ist, besonders weil sich die Schule in einem unterirdischen Höhlenlabyrinth befindet und man schon auf dem Weg dorthin von Kriegen zwischen verschiedenen Gruppen von Magiern hört. Auf den ersten Blick wirkt wirklich alles sehr düster und etwas unheimlich.

Mir hat das Konzept der Schule jedoch wirklich gut gefallen. Die Höhlen ergeben ein tolles Setting und durch das Ausmass des Höhlensystems gibt es auch immer wieder neue, interessante Orte zu entdecken. Auch das "Schulsystem" fand ich gelungen. Die Schüler werden nämlich in kleinen Gruppen von dem Master, der sie bei der Prüfung ausgewählt hat, unterrichtet. Call wird daher zusammen mit zwei anderen Jugendlichen namens Aaron und Tamara von Master Rufus unterrichtet, welcher teilweise sehr eigene Methoden hat, um seinen Schülern die Prinzipien der fünf Elemente beizubringen.

Call hatte es mit gleichaltrigen immer schwer, da sein Bein seit seiner Geburt verletzt ist und er deshalb keinen Sport treiben kann und ihm bereits das Gehen Probleme bereitet. Er wurde deshalb auch von Mitschülern gehänselt. Er ist jedoch durchaus in der Lage sich zu wehren, jedenfalls verbal, er ist nämlich sehr schlagfertig. Im Magisterium angekommen fühlt er sich anfangs auch wieder stark als Aussenseiter, doch mit der Zeit beginnt er sich besonders mit seinen zwei Mitschülern Tamara und Aaron anzufreunden, obschon sie nicht gerade einen einfachen Start haben. 

Tamara und Aaron waren mir anfangs nicht sehr sympathisch. Es war natürlich klar, dass sich Call irgendwann mit den zwei anfreunden würde, schliesslich werden alle drei zusammen unterrichtet, aber Aaron wirkte auf mich anfangs ein bisschen zu perfekt und Tamara wirke ziemlich überheblich. Im Verlauf der Geschichte lernt man aber bei beiden mehr über ihre Vergangenheit und ich habe mich immer mehr mit ihnen angefreundet, besonders weil Call, Tamara und Aaron zu einem richtig guten Team und zu richtig guten Freunden werden. 

Genauso wie es etwas gedauert hat, bis ich mit den Charakteren (ausser Call) warm geworden bin, hat es auch etwas gedauert bis die Geschichte in Fahrt gekommen ist. Die erste Hälfte der Geschichte dient hauptsächlich dazu, die Charaktere, das Magisterium und das ganze System der Magie kennen zu lernen. Spannung kommt eigentlich erst in der zweiten Hälfte wirklich auf und dann wird es auch etwas actionreicher. Die Geschichte war grösstenteils auch nicht super überraschend, konnte mich aber immer gut unterhalten. Gegen Ende gibt es aber eine Wendung, die den weiteren Verlauf der Geschichte in den anderen vier Büchern noch sehr interessant machen könnte. 

Die Gestaltung des Buches finde ich sehr gelungen. Das Cover wirkt interessant und passt auch gut zu der Geschichte. Ausserdem gibt es auch im Innern zu jedem Kapitel eine Illustration, was ich sehr schön fand. Auch der Titel passt wirklich gut, da "The Iron Trial" die Aufnahmeprüfung des Magisteriums ist, welche Call und die anderen am Anfang absolvieren müssen. Mir gefällt auch das deutsche Cover sehr, das Englische finde ich aber passender.

Fazit:
Ein gelungener Reihenauftakt, auch wenn die Geschichte etwas braucht um richtig in Fahrt zu kommen. Call ist ein toller Protagonist, der einem sofort sympathisch ist und das Magisterium ist ein sehr interessanter Ort, der bestimmt noch viele Geheimnisse verbirgt. Das Ende hat mich jedenfalls schon sehr gespannt darauf gemacht, wie es mit Call und seinen Freunden weiter gehe wird.