Rezension

Ein gelungenes Ende

Kai & Annabell 2: Von dir besessen - Veronika Mauel

Kai & Annabell 2: Von dir besessen
von Veronika Mauel

Bewertet mit 4 Sternen

Eine spannende, hervorragende Geschichte mit kleinen Schwächen.

Erster Satz:

Warum hört dieses Kind nicht auf zu schreien?

 

Meinung:

Die Farben des Covers gefallen mir wegen ihrer Wärme sehr. Das intime Paar könnte Romantik-Fans gefallen. Wie schon mehrfach erwähnt, reizen mich solche Cover nicht unbedingt.

Der Titel... Hm. Besonders toll finde ich ihn nicht. Letzten Endes ist es jedoch egal, wie das Buch heißt, wenn man lediglich die Fortsetzung der Geschichte von Kai und Annabell lesen möchte.

Die Handlung dieses Abschlussbandes schließt beinahe direkt an seinen Vorgänger an. Eingeläutet wird die Geschichte mit einem kurzen Abschnitt aus der Sicht von Kais Mutter. Die Spannung, welche nach der Offenbarung am Ende des ersten Teils aufgebaut wurde, sinkt rapide. Den restlichen Roman über fragt man sich, wie Kai und Annabell nicht von selbst darauf kommen können. Oder warum Dr. Beck das nicht gecheckt hat. Das ist für die vierzehnjährige Zielgruppe vielleicht spannend, für mich nicht. Trotzdem hat mich das Hin und Her der Protagonisten manchmal doch sehr unterhalten. An anderen Stellen wollte ich die beiden nur schlagen.
Das Ende ist das, was man erwartet, und durchaus befriedigend. Die kleine, dramatische Wendung davor war abzusehen, bringt aber auch Spannung rein. Eigentlich fiebert man nur die ganze Zeit mit und fragt sich, wann Kai und Annabell endlich wieder zusammenkommen.
Das schwer wiegende Thema Kindesmisshandlung kommt auch vor, findet aber nicht die Aufmerksamkeit, die es eigentlich verdient hätte.

Wie im ersten Teil erzählen hauptsächlich Kai und Annabell. Dadurch wirkt die Handlung greifbarer und man leidet mehr mit.

Kai benimmt sich seinem Charakter entsprechend. Ein edler Ritter in einer verdreckten Rüstung. Ich mag ihn, auch wenn ich mich frage, wie er einen Einserschnitt haben kann, wenn er niemals lernt. Ist er ein Genie? Aber dann hätte er seine Mutter früher durchschauen müssen... Heiß ist er trotzdem!
Unser Mäuschen Annabell erlebt herbe Rückschläge, aber auch bisher unbekannte, schöne Momente. Ihre Gutgläubigkeit war mir manchmal zu viel.
Annabells Mutter mausert sich und wird langsam ihrer Rolle gerecht. Auch die wenigen Freunde der Protagonistin waren mir wieder sehr sympathisch.
Doch auch ein Rivale für Kai tritt auf: Leon war mir von Anfang an suspekt.

Der Schreibstil ist unverändert gut und mit einigen Perlen versetzt. Die Geschichte habe ich in einem Rutsch gelesen, weil sie so gut geschrieben war.

 

Fazit: 4*

Obwohl das Ende vorhersehbar war, hat mich das Buch gut unterhalten. Kai und Annabell waren so niedlich, wenn sie umeinander herumscharwenzelt sind.
Der Roman ist für Romantiker empfehlenswert, die sich nicht ernsthaft mit dem Thema Gewalt gegen Kinder auseinander setzen wollen.