Rezension

Ein genialer Auftakt!

Palace of Glass - Die Wächterin
von C. E. Bernard

Bewertet mit 5 Sternen

Palace of Glass wird im Internet mit folgenden Worten vorgestellt: „Alle, die die Bücher von Sarah J. Maas, Kiera Cass oder Erin Watt lieben, werden auch von der Palace-Saga begeistert sein.“ Diese Beschreibung setzt die Erwartungen an das Buch direkt ziemlich hoch. Beide Reihen von Sarah J. Maas gehören zu meinen Lieblingsbüchern und auch die Bücher von Kiera Cass habe ich verschlungen. Meine Erfahrung zeigt, dass so Vergleiche zwar häufig gezogen werden, sich jedoch nur selten bewahrheiten. Ich habe somit das Buch mit hohen Erwartungen begonnen, aber war auch darauf gefasst, dass diese nicht erfüllt werden.

Der Leser wird in das Jahr 2054 entführt, in den es Menschen verboten ist, einander zu berühren. Wenige Menschen, die Magdalenen, können alleine durch eine Berührung die Gedanken sowie Emotionen eines Menschen lesen oder verändern. Aus diesem Grund ist eine konservative Mode des 19. Jahrhunderts wieder eingeführt worden und das Tragen von Handschuhen ist Pflicht geworden. Die junge Rea ist eine solche Magdalena. Durch ihre Gabe ist sie eine erfolgreiche Faustkämpferin im Untergrund von London geworden. Als der Königshof auf die Aufmerksam wird, wird sie die neue Leibwächterin des Prinzen. Die Gefahr als Magdalena aufzufliegen ist so groß wie noch nie.

Zu Beginn hat es mich etwas verwirrt, dass in dieser Geschichte die Technik des 21. Jahrhunderts mit der Kultur des 19. Jahrhunderts verbunden wird. Nachdem ich mich daran gewöhnt hatte, war das eine sehr interessante Kombination. Wahrscheinlich ist dies auch ein Alleinstellungsmerkmal dieser Trilogie. Manchmal vergisst man bei den ganzen Anstandsregeln, dass es auch Tablets und Smartphones gibt, aber ohne diese Technologie wäre die Geschichte in der Form auch nicht möglich.

Rea ist eine sehr interessante Persönlichkeit. Durch ihre Angst aufzufliegen und die ganzen Regeln wird sie in ihrem Sein sehr eingeschränkt. Nach und nach bekommt der Leser erst Einblicke in ihr freiheitsliebendes, lebensfrohes Wesen. Mir hat dieser Veränderung sehr gut gefallen.

Es fällt mir hier schwer zu beschreiben, warum mir das Buch wirklich gut gefallen hat, ohne zu spoilern. Für mich war es genial, wie sich die Handlung entwickelt hat. Die ganze Zeit habe ich mitgerätselt, wie es weiter geht und wurde mehrfach überrascht. Die Handlung ist schlüssig, aber nicht immer vorhersehbar. Das Ende ist so auch gut, weil es noch einige Fragen offen lässt, Vorfreunde auf die Fortsetzung macht, aber dennoch nicht zu offen ist. Es gibt keinen fiesen Cliffhanger, sodass es nicht schlimm ist, dass die Fortsetzung erst in zwei Monaten erscheint.

Mein Fazit ist, dass dies ein genialer Auftakt war. Wenn es so weiter geht, dann wird dies mit Sicherheit eine neue Lieblingsbuchreihe für mich werden. Den Vergleich mit Kiera Cass und Sarah J. Maas kann ich somit nachvollziehen und bejahen. Mit Erin Watt würde ich das Buch nicht vergleichen, da es nicht zum gleichen Genre gehört und auch keine erotischen Elemente enthält. Ihr Schreibstil ist doch anders. Es war für mich ein Lesegenuss und ich freue mich auf mehr.