Rezension

Ein gewisser Frieden

Die Mädchen von der Englandfähre - Lone Theils

Die Mädchen von der Englandfähre
von Lone Theils

Bewertet mit 3.5 Sternen

 

Die Journalistin Nora Sand kann an manchem alten Trödel nicht vorbeigehen. Und so ersteht sie in einem kleinen Laden einen alten Koffer. Neugierig, ob sich vielleicht noch etwas in dem Koffer befindet, öffnet sie das Teil. Überrascht stellt sie fest, dass noch ein paar alte Bilder in dem Gepäckstück sind, Bilder von jungen Mädchen. Vage kommen ihr zwei der Mädchen bekannt vor und nach einigen Recherchen findet Nora einen Zusammenhang mit einem Vermisstenfall, der schon Jahrzehnte zurückliegt. Damals verschwanden zwei dänische Mädchen von einer Englandfähre. Sollte Nora etwa eine Chance haben, eine Spur in so einem alten Fall zu entdecken.

 

Wie der Zufall machmal so spielt, manche Verbrechen scheinen ungelöst zu bleiben und mache werden nach langen Jahren doch noch aufgeklärt. Im dänischen Fernsehen wurde nochmal über den Fall berichtet und so hat Nora einen Ansatz für ihre Nachforschungen. Im Laufe ihrer Ermittlungen, die sie sowohl in Dänemark als auch in Groß Britannien beschäftigen, trifft sie ihren alten Bekannten Andreas wieder, der inzwischen bei der Polizei gelandet ist. Leider ist er inzwischen in einer Beziehung. Umso engagierter stürzt sich Nora Sand in die Untersuchung um das Verschwinden der Mädchen und findet eine Spur, die zu einem Serientäter führt, der schon seit langem im Gefängnis sitzt.

 

Nora Sand ist eine sympathische Journalistin, die ihre Frau auch schon mal beim Thai-Boxen steht. Meist geht sie allein durchs Leben, nach einer Partnerschaft sehnt sie sich allerdings schon. Ihre Neugier und Hartnäckigkeit sind ihrer Tätigkeit sehr zuträglich. Sie lässt nicht so schnell locker und sie hat ein Händchen dafür, Menschen dazu zu bringen, mehr preiszugeben als sie eigentlich wollten. Manchmal möchte sie auch mit dem Kopf durch die Wand und dann beachtet sie gut gemeinte Warnungen nicht.

 

Die Idee durch einen Zufallskauf auf eine Spur in einem alten Fall zu stoßen, ist wirklich spannend. Allerdings kommen manche Zufälle etwas sehr gelegen und die Liebesgeschichte entfaltet nicht so großen Schmelz, eher fragt man sich, wozu Nora vermeintlich kalten Kaffe aufwärmt. Entschädigt wird man aber von einigen Entdeckungen und Wendungen, die überraschen und einen neugierig weiterlesen lassen. Ein guter Start einer Reihe, der Lust macht, auch den nächsten Band in Angriff zu nehmen.