Rezension

Ein grandioser Abschluss

Silber - Das dritte Buch der Träume
von Kerstin Gier

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt: Der Korridor mit seinen verschiedenfarbigen Türen und dem sanften Licht hätte heiter und friedlich wirken können, aber das tat er nicht. Die Stille hatte etwas Lauerndes, und es war nicht auszumachen, von wo das Licht überhaupt kam. Trotzdem liebte ich diesen Ort und die Vorstellung, dass hinter jeder der Türen eine andere Seele träumte, und alle Menschen auf der Welt durch dieses Labyrinth miteinander verbunden waren. Es war ein magischer Ort, geheimnisvoll und gefährlich…

Es ist März, in London steht der Frühling vor der Tür  - und Liv Silber vor drei Problemen. Erstens: Sie hat Henry angelogen. Zweitens: Die Sache mit den Träumen wird immer gefährlicher. Arthur hat Geheimnisse der Traumwelt ergründet, durch die er unfassbares Unheil anrichten kann. Er muss unbedingt aufgehalten werden. Drittens: Livs Mutter Ann und Graysons Vater Ernest wollen im Juni heiraten. Und das böse Bocker, die Großmutter von Grayson, hat für die Hochzeit ihres Sohnes große Pläne, allerdings ganz andere als die Braut. (Quelle: Klappentext)

Vor der Rezi: Silber: Das dritte Buch der Träume ist, wie der Titel es euch schon verrät, der dritte und auch letzte Band der Silber-Trilogie von Kerstin Gier. Solltet ihr Band 1 und 2 noch nicht gelesen haben, beinhaltet diese Rezension Spoiler. Die Rezensionen zu den ersten beiden Büchern findet ihr jedoch auf meinem Blog und die Shortlist kurz vor der Bewertung verrät euch auch einige spoilerfreie Details.

Meine Meinung:  Endlich! Wieder einmal lange habe ich auf den dritten Teil der Silber-Trilogie gewartet und als ich ihn dann zum Geburtstag bekommen habe, habe ich es vor Spannung kaum noch ausgehalten. Endlich wollte ich wissen, wer Secrecy  ist, ob das Bocker nun wirklich die ganze Hochzeit von Ernest und Ann von A bis Z durchplant und natürlich auch, ob Liv und ihre Freunde bald wieder in Ruhe und friedlich träumen können.

Der Einstieg ins Buch ist mir wie immer sehr leicht gefallen denn Kerstin Gier weiß es einfach, das Geschehen nach langem Warten auf den nächsten Band gekonnt am Anfang von diesem zusammenzufassen. So erfährt man in den ersten Kapiteln alles, was man schon wieder vergessen haben könnte und hat so einen tollen Einstieg. Auch mit ihrem lustigen Schreibstil hat Kerstin Gier es schon wieder auf den ersten Seiten geschafft, mich zu begeistern und mitzureißen. Ich möchte euch nun so gerne viele Szenen und Episoden erzählen, bei denen ich Lachen musste. Aber die sollt ihr schon selbst erkunden, wenn auch ihr das Buch zur Hand nehmen könnt.

Obwohl ich den zweiten Teil der Reihe sehr gut war, hat er im Gegensatz zu dem ersten Band geschwächelt und ich bin sehr froh sagen zu können, dass ich bei Band 3 wieder eine Steigerung erkannt habe. Das Geschehen nimmt ordentlich an Fahrt auf und wird gefährlicher und spannender denn je. Schon direkt merkt man, dass es so langsam auf das Ende zu geht und dabei gibt es noch so viel zu klären! Auch in diesem Band hat sich Kerstin Gier wieder ein paar Neuigkeiten einfallen lassen, die mich noch einmal im Rätselraten angefeuert haben. Sei es das Rätsel um Secrecy oder auch die Frage, wie man Arthur besiegen könnte. Bis zum Ende hin weiß man auch noch nicht genau, wohin die Geschichte geht und es bleibt spannend bis zum Schluss. Der war dann wiederrum teilweise eine Überraschung. Auf der anderen Seite habe ich a la Privatdetektivin Mia auch schon einige Theorien aufgestellt, von denen sich meine Bewahrheitet haben.

So endet dieser nervenaufreibende Showdown definitiv mit einem Happy End für die meisten Charaktere und auch ich bin wieder mehr als zufrieden und kann zufrieden aber auch mit einem weinenden Auge diese Reihe abschließen. Ich werde Liv und alle anderen wirklich vermissen. Auch das Bocker! Ich finde es immer erstaunlich, wie einzigartig und gleichzeitig auch komisch Kerstin Gier ihre Charaktere erschafft. Hier knüpft sie definitiv gekonnt an die Edelstein-Trilogie an und setzt dem ganzen sogar noch einmal ein Sahnehäubchen auf. So war Liv für mich, wie eine Schwester, ich habe mich mit ihr in Henry verliebt und hatte zusammen mit ihr Angst, Mia und Lottie zu verlieren oder den Zorn des Bockers auf mich zu ziehen. Kerstin Gier ist für mich eine Ausnahmeautorin mit einem riesengroßen Talent und ich warte schon gespannt auf ihre nächsten Bücher!

Shortlist:

Genre: Jugendbuch mit Fantasyelementen
Themen: Luzides Träumen, Wachträume

Idee & Umsetzung: neue Idee, die ganze Reihe über sehr gut umgesetzt

Setting: London und die Traumkorridore

Stimmung/Atmosphäre: lustig und bedrückt

Charaktere: sehr detailverliebt, einzigartig

Protagonist/in: Liv Silber, lustig und mutig

Schreibstil: wie man es von Kerstin Gier gewohnt ist

Ende: Happy End ohne viele offene Fragen

Bewertung: Ich kann es nicht anders sagen: Ich bin absolut zufrieden mit dem Ende der Silber-Trilogie und Kerstin Gier konnte mich erneut von der ersten bis zur letzten Seite fesseln und überzeugen. Ich habe geweint, gelacht und mitgefiebert. Dafür gibt es 5 von 5 Lesefüchschen.