Rezension

Ein grandioser Krimi

Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens
von Oliver Bottini

Bewertet mit 5 Sternen

Ich durfte „Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens“ (ein wirklich passender Titel) im Rahmen einer Leserunde auf WasliestDu? lesen. Der Autor war mir bis dahin unbekannt. Ich weiß auch nicht, ob ich in einer Buchhandlung zu einem Buch mit einem solch unscheinbar bis düsteren Cover gegriffen hätte. Zu Unrecht. Denn dieser Krimi lohnt sich von der ersten bis zur letzten Seite. Er kommt ohne reißerische Elemente aus, wird sehr ruhig und atmosphärisch erzählt, mit einer dahin wabernden Melancholie. Die klare, schnörkellose Sprache hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Hierdurch baut sich eine ganz eigene Spannung auf. Die Tätersuche nach dem Mord an einer jungen Frau wird schnell mit der Geschichte des wirtschaftlichen Umbruchs in Rumänien verwoben. Die Handlung wechselt dabei zwischen einem (für mich zumindest) so fremden Rumänien der Gegenwart, im Zustand nach diesem Umbruch, und dem (fiktiven) Örtchen Prenzlin in Mecklenburg-Vorpommern. Trotz der Vielzahl an Charakteren (hier hilft das Personenregister am Ende des Buches) sind diese gut herausgearbeitet und haben allesamt Tiefe, und immer auch eine ganz eigene Vergangenheit. Und ihren eigenen Abgrund. Die Geschichte ist rund, die Geschichte ist stimmig, die Motive gut gewählt. Aufgrund dieser Aspekte komme ich zu dem Schluss, dass dieses Buch nicht besser hätte geschrieben werden können. Absolut empfehlenswert.