Rezension

Ein grondiases Meisterwerk!

Der Schrecksenmeister - Walter Moers

Der Schrecksenmeister
von Walter Moers

Bewertet mit 5 Sternen

Tja was soll man sagen, da hat Walter Moers mal wieder ein absolut grondiases Meisterwerk erschaffen. Ein schönes und rogiroses Buch! Grondias? Rogiros? Ja, das ist ernst gemeint. Hast du etwa ein Broplem damit? Es ist eine kleine Hommage an den einäugigen Schuhu Fjodor F. Fjodor, eine kleine Nebenfigur in diesem Roman. Er verwendet gerne Fremdwörter, um möglichst intelligent und gebildet zu klingen, vertauscht allerdings immer wieder die Vokale. Eine sehr sympathische und niedliche Eigenart, wie ich finde.

Nun ja, eigentlich geht es in diesem Roman um Echo. Echo ist ein kleines Krätzchen (und ja das stimmt auch so ;)). Sein Frauchen ist verstorben und so wandert Echo allein und hungrig durch die Gassen. Ihm droht der Hungertod, doch dann hat er eine schicksalhafte Begegnung mit dem Schrecksenmeister. Eißpin, der Schrecksenmeister bietet dem halbverhungertem Krätzchen einen Deal an: Eißpin möchte das arme Krätzchen wieder aufpäppeln und ihn mit kulinarischen Gerichten verwöhnen. Im Gegensatz dazu darf er dem Krätzchen beim nächsten Schrecksenmond (was einem Vollmond entspricht) die Kehle aufschlitzen und sein Fett auskochen. Klingt doch nach einem guten Deal, denkt sich das Krätzchen. NICHT! Doch schnell überlegt er es sich anders und sagt dem Schrecksenmeister zu. Denn was könnte schlimmer sein als den Hungertod zu sterben? Nachdem Echo wieder einigermaßen aufgepäppelt wurde, findet er den Gedanken beim nächsten Schrecksenmond abgemurkst zu werden nicht mehr so berauschend. Und so muss Echo einen Weg finden wieder aus dem Vertrag raus zukommen.

Mir fiel der Einstieg sehr leicht. Schnell war ich in die Zamonienwelt abgetaucht. Das Buch hatte zwar hier und da seine Längen, aber dennoch muss ich sagen, dass ich es liebe! Ich hatte alles bildhaft vor Augen. Der Plot war gut durchdacht und die Charaktere lebendig. So hat es mir zum Beispiel gut gefallen, dass man bei Eißpin auch ein paar angenehme Seiten kennenlernen konnte und dann kam es schon mal vor, dass man mit ihm sympathisierte. Und das obwohl der Kerl seltene Tiere auskocht und ausstopft und sich am Leid anderer labt! Das hat mir gut gefallen. Dieses schwarz-weiß Muster war nicht so ganz engstirnig. Hinzu kommt, dass ich Walter Moers Schreibstil einfach nur liebe. Ich liebe seinen Humor und ich liebe seine Ideen. Wo kriegt dieser Mann verdammt noch mal diese Ideen her?

Alles in allem ein gelungener Roman, den ich nur empfehlen kann!