Rezension

ein großartiger Roman lesenswert

Die Frauenburg - Marita Spang

Die Frauenburg
von Marita Spang

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext: Ein großer historischer Roman über eine Frau, die für ihre Zeit Unerhörtes wagte. Das Römisch-Deutsche Reich im Jahr 1324. Die junge Gräfin Loretta von Starkenburg-Sponheim übernimmt nach dem frühen Tod ihres Gatten die Regentschaft für ihren unmündigen Sohn. In dem Kurfürsten Balduin von Trier findet sie einen mächtigen Verbündeten gegen ihre zahlreichen Feinde und nach einer unglücklichen Ehe Erfüllung in ihrer geheimen Liebe. Auf dem Höhepunkt ihres Glücks entschließt sich Loretta, eine Burg zu erbauen, unerhört für eine Frau ihrer Zeit. Ihr Plan verändert alles… Exzellent recherchiert und mitreißend erzählt zeichnet die HOMER – Preisträgerin Marita Spang das Leben einer faszinierenden Frau nach, die im deutschen Mittelalter ihresgleichen sucht.

 

Ein fesselnder Roman über ein für die damalige Zeit außergewöhnliche  Frau, mit Mut  und Durchsetzungsvermögen. Die Frauenburg ist der erste Roman, den ich von Marita Spang gelesen habe und hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt.

Die Protagonistin des Romans, Loretta, wird gegen ihren Willen zu einer Hochzeit mit Martin von Starkenburg-Sponheim gezwungen, er ist nach einer Krankheit behindert und hadert mit seinem Schicksal, die Ehe der beiden ist unglücklich und als ihr Mann nach einem Jagdunfall stirbt kämpft sie bei ihrem Schwiegervater darum, als Frau das Erbe ihres ältesten Sohnes Johannes bis zu einer Übernahme der Regentschaft zu verwalten. Erst auf dem Totenbett gibt ihr Schwiegervater die Zustimmung. Frauen im Mittelalter waren auf Gedeih und Verderb erst ihren Vätern und später ihren Ehemännern ausgeliefert, ihr Erbe ging an den Ehemann, sie wurden als untergeordnet definiert. Loretta wehrt sich gegen die Vorurteil e, eine schwache und unwissende Frau zu sein und muss gegen den Adel der an den Besitz der von Starkenburg-Sponheim zu Felde ziehen, als diese versuchen, Teile der Ländereien in ihren Besitz zu bringen. Der Kurfürst Balduin von Trier, den sie seit frühster Jugend kennt, macht ihr den Hof, ebenso wie ein Ritter, doch würde sie sich binden, wäre das Erbe von Johannes verloren…

Der Roman hat mich direkt von den ersten Seiten in seinen Bann gezogen, die Autorin versteht es, eine Geschichte mit historischen Fakten so zu erzählen, als sei der Leser ein stiller Betrachter am Rande des Geschehens. Die Charaktere sind meisterhaft und die Gedanken, die sie sich machen, sind kursiv geschrieben, der Leser ist mitten im Geschehen. Der Schreibstil ist flüssig und vor allen Dingen lebendig, ein Roman der Extraklasse.

Zu Beginn des Romans erläutert ein Personen Verzeichnis alle Daten, die mittelalterlichen Begriffe werden am Ende in einem Glossar erläutert.

Im Nachwort gewährt uns die Autorin einen Einblick in die Entstehungsgeschichte des Romans und erläutert den historischen Bezug des Romans.

Die Frauenburg ein außergewöhnlich guter, unterhaltsamer historischer Roman über eine toughe Frau , die ihre Stärken kennt und mit ihren Schwächen umzugehen weiß.