Rezension

Ein großartiges Buch, besonders in erzähltechnischer Hinsicht!

Die fünfte Welle - Rick Yancey

Die fünfte Welle
von Rick Yancey

Cassie jedoch spielt die größte Rolle in diesem Buch, sie ist eine der besten Kick-Ass-Heldinnen, die ich in der YA Literatur bisher kennengelernt habe, weil sie trotz der Hoffnungslosigkeit nicht aufgeben will, bevor sie nicht ihren Bruder befreit hat. Es hat Spaß gemacht, ihr durch das Abenteuer zu folgen, ich konnte mich gut in sie hineinfühlen und mit ihr mitleiden - und mich natürlich auch mit ihr freuen.

Yancey, Rick – Die 5. Welle

 

Worum geht’s?

Seit der Ankunft der Anderen hat nicht nur Cassie alles verloren. 7 Milliarden Menschen sind tot, darunter auch ihre Eltern. Ihren kleinen Bruder haben die Anderen mitgenommen und um ihn zu befreien, nimmt Cassie es mit den Gefahren der Welt auf. Auf ihrem Weg wird sie angeschossen, doch ein Junge - Evan - rettet sie und obwohl sie weiß, dass sie niemandem vertrauen sollte, beginnt sie in ihm mehr als nur einen Freund zu sehen. Gemeinsam hecken sie einen Plan aus, um ihren Bruder rauszuholen, doch sie müssen feststellen, dass die Wahrheit noch viel schlimmer ist, als sie eigentlich dachten.

 

Schreibstil

Das Buch ließ sich dank des angenehmen Schreibstils wahnsinnig schnell durchlesen. Manches Mal war ich etwas verwirrt von der Wortwahl, was vielleicht auch der Übersetzung geschuldet sein kann, aber größtenteils gefiel mir die Art Spannung aufzubauen sehr gut. Auch die Welt, in der die Protagonistin leben, ist vor meinen Augen so lebendig geworden, wie es nur bei einem guten Schreibstil geschehen kann.

 

Meine Meinung

Das Buch ist in unterschiedliche Abschnitte gegliedert, die aus anderen Sichtweisen erzählt werden. So ist nicht nur Cassie eine Heldin, die man gerne verfolgt, sondern auch die anderen Protagonisten, allen voran ihr kleiner Bruder, Evan und der Soldat Zombie (dessen wirklichen Namen ich aufgrund von Spoilern nicht verraten werde) sind starke Charaktere, die mit viel Liebe zum Detail zum Leben erweckt wurden.

Cassie jedoch spielt die größte Rolle in diesem Buch, sie ist eine der besten Kick-Ass-Heldinnen, die ich in der YA Literatur bisher kennengelernt habe, weil sie trotz der Hoffnungslosigkeit nicht aufgeben will, bevor sie nicht ihren Bruder befreit hat. Es hat Spaß gemacht, ihr durch das Abenteuer zu folgen, ich konnte mich gut in sie hineinfühlen und mit ihr mitleiden - und mich natürlich auch mit ihr freuen.

Auch Zombie war einer meiner Lieblingscharaktere aus dem Buch. Der Blick in sein Innenleben hat ihn zu einem besonders aufregenden Soldaten gemacht, er ist sehr intelligent und gibt nicht auf, obwohl er seine eigene Last zu tragen hat. Vor allem die Szenen zusammen mit Cassies kleinem Bruder konnten mich wirklich berühren.

Was mir zunächst nicht ganz so gut gefallen hat, war der Abschnitt, in dem aus der Sichtweise vom Bruder erzählt wird. Er ist noch sehr viel jünger, als die anderen Charaktere, so dass auch die Erzählung mir manchmal nicht ganz altersgerecht vorkam. Nachdem ich jedoch die Barriere in meinem Kopf überwunden hatte, konnte ich auch diesen Abschnitt genießen und wusste ihn zum Schluss zu schätzen, denn er nimmt einen wichtigen Teil im Spannungsaufbau ein.

Überhaupt war Die fünfte Welle so spannend, dass ich es kaum aus der Hand legen wollte. Ich bewundere, wie Rick Yancey die Handlungsstränge so schön verwoben hat, dass man zeitweise selbst nicht mehr wusste, wer noch gut und wer schon "anders" ist - und natürlich, dass am Ende alles so wunderschön aufgelöst wurde.

 

Fazit

In erzähltechnischer Hinsicht ist Die fünfte Welle ein großartiges Werk, bei dem man sich als Schreiberling so einiges abgucken kann. Aber auch als Leser nimmt man einiges mit. Man sieht sich mit Fragen konfrontiert, die man nicht beantworten kann, die man vielleicht auch niemals beantworten möchte - doch zum Schluss bleibt das gute Gefühl, das man nach einem so guten Buch immer hat. Absolute Leseempfehlung!