Rezension

Ein gut angelegter Jugendthriller, der mich spannend unterhalten hat.

Stirb leise, mein Engel - Andreas Götz

Stirb leise, mein Engel
von Andreas Götz

Drei tote Mädchen, ein dunkles Geheimnis und ein teuflisches Spiel. München, das Ende eines heißen Sommers. Drei Mädchen sterben innerhalb weniger Wochen und wie es scheint, aus eigenem Entschluss. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Denn alle drei wollten mit ihrer großen Liebe in den Tod gehen. Und sie ahnten nicht, dass ausgerechnet er, der mit ihnen sterben wollte, sich als ihr schlimmster Feind entpuppen würde.

Dieser Thriller hat mich spannend unterhalten, aber lange Zeit war mir nicht klar, wie die Handlungsstränge zusammen hängen. Dabei gibt es viele Nebenhandlungen, es wird über Gefühle geschrieben und auch Hass spielt eine große Rolle.
Hier geht es um junge Menschen, die noch auf der Suche nach ihrer eigenen Identität sind und Anerkennung und Liebe suchen. Sie verändern sich und werden schwermütiger, gehen mehr in sich oder werden sogar depressiv. Erschüttert hat mich besonders, dass die Jugendlichen freiwillig in den Tod gehen, in der Vorstellung, dort mit ihrer großen Liebe zusammen zu sein. Das fand ich etwas sonderbar und unrealistisch. Es hat so die Tragik von Romeo und Julia, ist aber viel direkter geschrieben und auch moderner gemacht. Es zeigt aber auch, wie schnell Jugendliche, die noch nicht so gefestigt in ihrem Selbstbewusstsein sind, beeinflusst werden können.

Der Beginn ist super und die Protagonisten sind sehr gut beschrieben. Der Autor hat hier Personen geschaffen, deren Gefühle man als Leser gut erkennen kann. Liebe, Hass, Wahnsinn und Schizophrenie werden hier im Thriller behandelt. Themen, die Jugendliche interessieren und in denen sie eigene Gefühle wieder erkennen werden.  
Sascha versucht die Selbstmordserie aufzuklären und kommt dem Täter nahe. Dabei bringt er sich selbst in Gefahr und behindert die Ermittlungen seiner Mutter, die als Polizistin diesen Fall bearbeitet.
 
Das Cover zeigt den Zusammenhang mit den Verstorbenen, indem es wie eine Trauerkarte gestaltet ist und nur in Schwarz-Weiß erscheint.
 
Ein Buch, das ich durchaus für alle Altersklassen empfehlen kann. Eltern bekommen Eindrücke, wie sich ihre Kinder fühlen können und sehen deren Probleme und Ansichten mal von einer anderen Warte.
Es ist spannend geschrieben, die Nebenhandlungen erschienen mir zu viel. 4 von 5 Sternen