Rezension

ein guter zweiter Teil

Die Zuflucht - Ann Aguirre

Die Zuflucht
von Ann Aguirre

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung:

Ein atemberaubender Endzeitroman voller Abenteuer und großer Gefühle

Im Untergrund galt die junge Zwei als Erwachsene. Auf der Oberfläche für die Menschen in der Zuflucht ist sie jedoch nur eine Göre, die noch eine Menge lernen muss. Und auch ihr alter Jagdpartner Bleich hält Zwei auf Distanz. Verwirrt und einsam sucht sie nach einem Ausweg und schließt sich der Sommerpatrouille an, die die Menschen auf den Erntefeldern beschützen soll. Eigentlich ein Routinejob, doch die Freaks sind schlauer geworden. Sie beobachten, warten und planen. Und sie haben nicht vor, die Zuflucht zu verschonen. (Quelle: Blanvalet)

Meine Meinung:

Zwei, Bleich, Pirscher und Tegan haben nun mittlerweile ein neues Zuhause gefunden. Ihre Zuflucht ist der Ort Erlösung. Und während Tegan und Bleich scheinbar keinerlei Probleme haben sich den Bewohnern anzupassen fällt es Pirscher und Zwei schwer sich einzugliedern. Zwei wird aufgrund ihrer Begabung als Jägerin gemieden und Pirscher zunehmend verachtet.

Es kommt dazu das die Beziehung von Zwei und Bleich endet und letztlich sogar die Freundschaft der vier zerbricht.

Als dann eine Sommerpatrouille zur Bewachung von Pflanzern aufgestellt wird sieht Zwei ihre Chance gekommen. Sie schließt sich der Truppe an.

Allerdings hat sie nicht lange Freude an dieser Aufgabe, denn die Freaks haben sich mittlerweile weiterentwickelt und sie haben nur einen Plan, die Zuflucht zerstören.

Wird ihnen dies gelingen?

Der dystopische Roman „Die Zuflucht“ stammt von der Autorin Ann Aguirre. Es ist der zweite Teil einer Trilogie. Den ersten Teil „Die Enklave“ habe ich bereits Ende 2011 gelesen, es liegt also eine ziemlich lange Zeit zwischen den beiden Teilen.

Die Charaktere der Geschichte haben sich alle ziemlich ent- bzw. weiterentwickelt. Sie wirken nun alle, bis auf einen, stärker und mutiger als noch zuvor.

Zwei ist eine sehr starke Protagonistin. Sie ist wissbegierig, sehr hilfsbereit und lässt nur auch endlich mal ihre Emotionen zu. In diesem Teil entdeckt Zwei auch endlich ihre weibliche Seite, lernt diese kennen.

Bleich ist als einziger Charaktere ist diesem Teil schwächer dargestellt. Er passt sich gut an die Gegebenheiten an und versucht sich in die Gesellschaft einzufügen.

Tegan ist wieder gesund. Sie möchte die Vergangenheit am liebsten auf sich beruhen lassen, doch so wirklich mag das nicht funktionieren.

Pirscher hat noch Gefühle für Zwei. Er schlägt sich auf ihre Seite und gemeinsam trainieren die beiden nachts den Kampf.

Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd und sehr bildhaft. Man kann sich die geschaffene Welt wirklich gut vorstellen.

Geschildert wird das Geschehen aus Sicht von Zwei in der Ich-Perspektive. So bekommt man als Leser eine gute Bindung zu ihr, bekommt so gute Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Die Beschreibung der Freaks, wie sie sich weiterentwickelt haben, hat Ann Aguirre wirklich gut hinbekommen.

Die Handlung an sich ist nicht mehr so rasant und temporeich wie noch in „Die Enklave“. Ann Aguirre legt dieses Mal mehr Wert auf die Zwischenmenschlickeit, die Beziehungen der Einzelnen unter einander. Es gibt mehrere Handlungsstränge, die ganz wunderbar miteinander verbunden sind. Überhaupt hatte ich zu Beginn so meine Bedenken ob ich ohne Weiteres ins Geschehen eintauchen kann, doch diese waren unbegründet. Man ist von Beginn an mittendrin trotz der lange Zeit zwischen den Teilen.

Zum Ende hin wird die Handlung leider aber ein wenig langatmig und zäh.

Das Ende dieses zweiten Teils ist sehr offen gestaltet. Es bleiben viele Fragen und so ist die Neugier auf den Abschluss der Trilogie natürlich gegeben.

Fazit:

„Die Zuflucht“ von Ann Aguirre ist ein an und für sich guter zweiter Teil der dystopischen Trilogie.

Die Weiterentwicklung der Charaktere, der bildhafte Stil und die gut gestaltete interessante Handlung haben mich, wenn man vom etwas langwierigen Ende mal absieht, sehr gut unterhalten.

Durchaus lesenswert!