Rezension

Ein Heimatroman der anderen Art - lesenswert

Das Leuchten des Almfeuers - Conny Reinhard

Das Leuchten des Almfeuers
von Conny Reinhard

Eine lesbische Liebe im Alpenvorland der 60er Jahre – ein etwas anderer Heimatroman!

Sophie ist eine gehorsame und behütet aufgewachsene Bauerstochter, die gerne schneidert und zeichnerisch sehr begabt ist. An einem Tag auf der Alm lernt sie Louise kennen, die Tierärztin werden möchte und auf einem nahegelegenen Gestüt mitarbeitet und ihre Doktorarbeit schreibt. Sophie ist fasziniert von ihr und hätte sie gerne zur Freundin. Auch Louise ist sehr angetan von der hübschen jungen Frau.

Sophies Eltern arrangieren eine Ehe mit dem reichen Großbauern Ignatz, in die Sophie gehorsam einwilligt, um den Eltern finanzielle Sicherheit zu bieten. Als sie Louise nach ihrer Heirat wieder sieht, fühlt sie sich extrem zu ihr hingezogen. Die beiden verlieben sich ineinander, doch Sophie ist in ihrer Ehe mit einem lieblosen Mann gefangen, vor dem sie immer mehr Angst hat. Sie trifft Louise immer öfter und möchte doch so gerne für immer mit ihr zusammenleben. Werden die beiden es schaffen, zu ihrer Liebe zu stehen? Wie wird Ignatz reagieren, wenn er von den beiden erfährt? Und zeigen die Mitmenschen Verständnis für diese Liebe?

Die Autorin hat es geschafft, mich mit ihrer Geschichte, die vor 50 Jahren spielt, in den Bann zu ziehen. Der Schreibstil liest sich sehr flüssig, vor allem die Umgebung, in der die Geschichte spielt, wurde sehr schön beschrieben und ich konnte mir alles gut vorstellen. Die Charaktere sind sehr authentisch beschrieben, so dass ich mich prima in die Protagonisten hineinversetzen konnte. Auch die Steifheit der damaligen Zeit, die Traditionen und der Gehorsam der Kinder gegenüber den Eltern wurden sehr gut wiedergegeben.

Diesen etwas anderen Heimatroman kann ich guten Gewissens als Leselektüre empfehlen. Als Bewertung vergebe ich gute 4 von 5 Sternen.