Rezension

Ein Highlight

Almost a Fairy Tale - Verwunschen - Mara Lang

Almost a Fairy Tale - Verwunschen
von Mara Lang

Bewertet mit 5 Sternen

In einer Welt, die zwar voller Magie ist, werden trotzdem alle magischen Wesen durch Regeln und Verbote gebunden. Die junge Hexe Natalie ist eine von ihnen, doch ihre Familie ist eine von denen, die sich ganz normal unter Menschen bewegen dürfen. Als Natalie den jungen Prinzen Kilian kennenlernt, scheint es perfekt, denn auch er fühlt sich von ihr angezogen, ahnt jedoch nichts von ihren magischen Fähigkeiten. Doch dann bricht ein Riese aus dem Zoo aus und Natalie lässt alle Bedenken fallen, um Kilian zu helfen, der für einen magischen Bund als Agent arbeitet. Dabei zeigt sie in aller Öffentlichkeit ihre magischen Fähigkeiten, die bei der menschlichen Bevölkerung als absolut verpönt gelten. Plötzlich steht sie im Mittelpunkt aller Aufmerksamkeit und muss feststellen, dass in ihrer Familie so einige Geheimnisse verborgen liegen. Doch nicht nur das, denn es kommen viel mehr Probleme auf sie zu, als sie jemals geglaubt hätte.

Meine Meinung:

Wow, ich muss sagen, ich musste diese enorme Geschichte erst einmal sacken lassen, denn Mara Lang hat hier etwas erschaffen, dass mich in eine völlig neue Welt katapultiert hat, das allerdings in einem absolut positivem Sinne. Der Schreibstil ist großartig, zwischen märchenhaft und modern, erzählt die Autorin ihre tolle Geschichte und diese fesselt und begeistert vom ersten Augenblick an. Die Sprache ist gut verständlich, so dass hier auch die eigentliche Zielgruppe ab vierzehn Jahre durchaus angesprochen wird, allerdings denke ich, dass es auch einen gewissen Anspruch mit sich bringt, denn das gesamte Worldbuilding ist hier wirklich gigantisch und ich bin mir absolut sicher, dass ich das Buch noch einmal lesen werde, da ich bestimmt irgendwo noch Details vergessen habe.
Die Geschichte ist unglaublich komplex und die Welt ebenfalls, denn hier herrscht modernste Technik neben Magie und Märchen. So bindet Mara Lang durchaus bekannte Märchengestalten in ihre Geschichte ein und lässt dieses wirken, als wäre es absolut normal. Genau das liebe ich an solchen Fantasygeschichten, diese Kunst, alles Geschehene als völlig alltäglich und doch besonders erscheinen zu lassen und genau das ist der Autorin hier gelungen. Auch sonst hat mir hier das gesamte Zusammenspiel gefallen, es gab viel Spannung und Action, viel Magie, etwas Liebe, Freundschaft, Geheimnisse und auch manchmal etwas zum Schmunzeln sowie trauriges. 
Beginnt das Buch noch sehr flach und leicht, kommt es auch schon zum ersten Spannungsmoment und ab da gibt es immer wieder ganz viel Spannung und Action, so dass es nur selten Momente der Ruhe für den Leser gibt. Ein Pageturner, der den Leser nur so voran treibt, damit man auch ja nichts von all den Geheimnissen und Intrigen verpasst. Davon gibt es hier auch eine ganze Menge und nicht nur das, denn Mara Lang zeigt auch, was passiert, wenn man Menschen, ob Magier oder nicht, unterdrückt. Also gibt es zu der Action, dem Märchen, der Liebe auch noch Tiefgang. 
Das Worldbuilding ist hier ganz besonders, denn hier leben die magischen Wesen in scheinbar völlig normalen Städten, wenn auch so manch eines von ihnen z.B. in einem Zoo gehalten und dort bestaunt werden kann. Mit wenigen Details lässt Mara Lang diese Welt lebendig werden und dabei lässt sie dem Leser genügend Raum für eigene Fantasie. Ich war wirklich beeindruckt von all diesen Ideen, ich sag hier nur: Tischlein deck dich Restaurant, bei dem ich doch schon schmunzeln musste, denn ich habe mir dann ein Menü á la Bertie Botts Zauberbohnen vorgestellt, denn in diesem Restaurant bekommt man das serviert, was die Tischdecke hergibt. Dies nur mal als Beispiel für das, was den Leser hier alles erwartet.
Erzählt wird diese Geschichte durch einen personellen Erzähler, der den Leser am Geschehen nicht nur teilhaben lässt, sondern regelrecht fesselt. Auf weiten Teilen fiebert man nur so mit den Charakteren mit und hofft, bangt, hat Angst. In erster Linie verfolgt man die Geschichte aus Natalies Perspektive, erhält aber auch Eindrücke von anderen Personen, wie z. B. Kilian oder Jollys Schwester.
Die Charaktere sind ebenfalls besonders, z. B. die Protagonistin Natalie, die alles dafür gibt, ihren kleinen Bruder zu retten und beherzt handelt. Zugegeben, gerade zu Beginn oft ohne Nachzudenken und aus dem Bauch heraus, aber das macht sie auch sehr glaubwürdig. Neben ihr steht ihre beste Freundin Jolly, die ich für ihre große Klappe und humorvolle Art in jeder Lebenslage einfach nur sehr gern hatte. So eine Jolly braucht wohl jeder. Kilian ist ein toller Held und ich konnte Natalie sehr gut verstehen, warum er Natalies Held ist. Neben den genannten gibt es auch noch eine Menge weiterer Charaktere, von denen wohl die Antagonistin Raikun ebenfalls eine wichtige Rolle einnimmt. Aber auch die Charaktere waren durchweg durchdacht und in ihren Handlungen glaubwürdig, auch da möchte ich gar nicht zu viel verraten.
Mein Fazit:
Wer actiongeladene Geschichten voller Spannung und Märchen, voller Technik und Magie und einfach nur Abwechslung mag, der sollte dieses Buch unbedingt lesen. Etwas vergleichbares fällt mir hier nicht ein, aber ich kann behaupten, dass mich diese gesamte Geschichte in jeder Art völlig beeindruckt und gefesselt hat. Liebe Mara Lang, du hast hier eins meiner Jahreshighlights erschaffen, vielen Dank für diese komplexe und beeindruckende Geschichte. Ich freu mich jetzt schon unglaublich auf den zweiten Teil, der im Februar 2018 erst erscheinen wird.