Rezension

Ein Highlight auf allen Ebenen

Das Lied der Krähen - Leigh Bardugo

Das Lied der Krähen
von Leigh Bardugo

Bewertet mit 5 Sternen

Kurzbeschreibung:
Sechs unberechenbare Außenseiter – eine unmögliche Mission

Ketterdam – pulsierende Hafenstadt, Handelsmetropole, Tummelplatz zwielichtiger Gestalten: Hier hat sich Kaz Brekker zur gerissenen und skrupellosen rechten Hand eines Bandenchefs hochgearbeitet. Als er eines Tages ein Jobangebot erhält, das ihm unermesslichen Reichtum bescheren würde, weiß Kaz zwei Dinge: Erstens wird dieses Geld den Tod seines Bruders rächen. Zweitens kann er den Job unmöglich allein erledigen …

Mit fünf Gefährten, die höchst unterschiedliche Motive antreiben, macht Kaz sich auf in den Norden, um einen gefährlichen Magier aus dem bestgesicherten Gefängnis der Welt zu befreien. Die sechs Krähen sind professionell, clever, und Kaz fühlt sich jeder Herausforderung gewachsen – außer in Gegenwart der schönen Inej …

Meinung:
Um „Das Lied der Krähen“ wurde ja bereits vor dem deutschen Erscheinungstermin ein großer Hype gemacht, sodass man um das Buch eigentlich gar nicht rumgekommen ist. Aber auch davon abgesehen klang die Kurzbeschreibung einfach extrem ansprechend und spannend. Und die tolle Optik des Buches ist natürlich auch ein Plusfaktor.

Umso überraschter war ich eigentlich, dass ich im vornherein gar nicht mitbekommen hatte, dass auch diese Geschichte der Autorin Leigh Bardugo in der Welt der Grischa spielt. Die Grischa-Reihe der Autorin fand ich sehr innovativ und unterhaltsam, aber die Details hatte ich nicht mehr im Kopf.

Zum Glück ist das auch gar nicht nötig, da zwar die Grischa an sich eine Rolle spielen, aber die wichtigsten Infos dazu nochmal in diesem Buch gegeben werden und ein anderer Fokus gesetzt wird. So erfährt man dieses Mal viel von den anderen Ländern und Kulturen.

Insgesamt sind das Setting und der Schreibstil einfach großartig und umwerfend. Leigh Bardugo lässt ihre beeindruckende Welt durch viele Details lebendig werden und man ist wirklich hautnah dabei. Ich konnte mir die Gassen Ketterdams oder die verwinkelten Gänge des Eistribunals bildlich vorstellen und habe die Geschichte an der Seite der sechs Krähen live miterlebt, statt sie nur gelesen. So stelle ich mir gute Fantasy vor.

Denn auch die Charaktere haben mich auf ganzer Linie überzeugt. Sie sind alle sehr speziell, haben ihre Besonderheiten und Geheimnisse, aber gleichzeitig sind sie extrem tiefgründig und authentisch. Sie ergänzen sich in ihren Eigenschaften und Fähigkeiten sehr gut und werden im Verlauf ihrer Reise ein wirkliches Team.

Wenn man am Ende die reine Handlung zusammenfassen will, bleibt wohl nicht viel übrig. Doch während des Lesens fällt dies kaum ins Gewicht. Es gibt immer wieder neues zu entdecken und viel Spannung. Vor allem durch die vielen Gefahren, die unerwarteten Wendungen und den halsbrecherischen Plan an sich. Ich habe öfters den Vergleich mit dem Film Ocean's Eleven gehört und muss sagen, dass ich ihn eigentlich sehr passend finde.

Das Ende hat einen Cliffhanger, aber ich fand es trotzdem ziemlich passend. Vor allem macht es wirklich Lust auf die Fortsetzung, auf die ich mich jetzt schon freue.

Fazit:
„Das Lied der Krähen“ ist ein High-Fantasy-Roman, der auf allen Ebenen mehr als überzeugt. Das Setting ist fantastisch, der Schreibstil flüssig, atmosphärisch und lebendig, die Charaktere besonders und tiefgründig. Es gibt viel Spannung und eine abenteuerliche und wendungsreiche Reise. Ich wurde schon lange nicht mehr so von einem Buch gefesselt und auf allen Ebenen überzeugt, weshalb ich deutlich die vollen 5 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung für alle Fantasy-Fans vergebe.