Rezension

Ein horrormäßiger Roadtrip

Demon Road - Hölle und Highway - Derek Landy

Demon Road - Hölle und Highway
von Derek Landy

Bewertet mit 4 Sternen

Nach der „Skulduggery Pleasant“-Reihe – von der ich ein riesengroßer Fan bin – war ich sehr gespannt auf Derek Landys neuestes Werk. Was "Demon Road" geliefert hat, konnte mich dann auf jeden Fall überzeugen.

Die Story hört sich ja schonmal unglaublich interessant an: Amber ist eigentlich ein ganz gewöhnlicher Teenager, als sie herausbekommt, dass ihre Eltern Dämonen sind und sie aufessen möchten. Sie flieht und auf dieser Flucht durch die USA erlebt sie einige Abenteuer, es ist ein Roadtrip voller Gefahren, auf dem sie auch immer mehr über sich selbst erfährt. Die Geschichte ist dabei richtig spannend, es wird einfach nicht langweilig, weil der Autor sich so megaviel hat einfallen lassen. Päkte mit dem Teufel oder zumindest einem seiner Stellvertreter, Dämonen aller Art, Vampire, Hexen, Unsterbliche... Und es ist nicht so, dass Landy aus den vorhandenen Mythologien klaut, dass wir es hier mit herkömmlichen Dämonen und Co. zu tun haben, nein, er erfindet immer noch etwas dazu, und wenn es bloß ein interessantes Detail ist, seine Kreaturen sind nicht das, wovon man schon tausendmal gehört hat. Ein kleiner Horror-Faktor spielt auch mit in die Geschichte ein.

Der Schreibstil ist so, wie man es von Derek Landy gewohnt ist: viel Witz, Humor und Spannung pur! Ich liebe einfach seine Dialoge, er bringt mich damit zum Lachen :D

Bei den Charakteren, besonders bei der Protagonistin Amber, war ich positiv überrascht. Schon allein, dass sie als nicht übermäßig hübsch beschrieben wird merkt man, dass Amber nicht unbedingt das ist, was man selbstbewusst nennen würde. Sie ist nicht gerade beliebt, Freunde hat sie bloß im Internet und die Beziehung zu ihren Eltern ist gelinde gesagt eine Katastrophe - und zwar schon bevor die sie essen möchten. Alles in allem war ich wirklich überrascht, so eine mal andere Protagonistin vorzufinden, aber auf jeden Fall eben positiv überrascht, mir wurde Amber dadurch echt sympathisch.

Dann sind da Ambers Eltern und ihre Clique, die Dämonencrew. Die Eltern fand ich irgendwie von Anfang an super. Nein, sie waren mir nicht wirklich sympathisch, aber sie sind so typische Landy-Charaktere, so psycho und machtbesessen und wie sie reden und reden und reden. Ein grandioses Beispiel dafür ist, wie sie sich feierlich über Ambers Tod unterhalten, das war einfach nur herrlich^^ Auch ihre dämonischen Freunde fand ich richtig gelungen. Man merkt auch mit der Zeit, dass niemand in dieser Clique ist wie der andere, sie sind alle ziemlich psycho und machthungrig und fressen ihre Kinder auf, um ihre Kräfte zu stärken, aber dabei unterscheiden sie sich, haben jeweils andere Vorstellungen - richtig cool, dass es hier nicht nur eine Art von Böse gibt!

Die wahrscheinlich wichtigste Person nach Amber ist Milo Sebastian, der Mann, der Amber auf der Demon Road begleitet und sie beschützt. Er ist eher schweigsam und geheimnisvoll, aber dadurch auch ziemlich cool. Zwar hab ich mir schon bald denken können, was es mit seinem Geheimnis auf sich hat, aber es war trotzdem immer noch spannend, seine Geschichte zu erfahren.

Was mir nicht so gut gefallen hat, weil es hier in diese Geschichte meiner Meinung nach einfach nicht ganz reingepasst hat, ist, dass der Autor wie bei seiner vorigen Reihe vorgeht, ein System hat, so dass es zum Beispiel Charaktere gibt, die sich über andere lustig machen und ein paar,  über die sich konstant lustig gemacht wird. Das war mir dann an mancher Stelle einfach ein bisschen zu übertrieben, weil es auch nicht so ganz zu den Personen gepasst hat... Ansonsten mochte ich das Buch sehr mit seinem eigenen Witz, den interessanten, komischen Charakteren und den spannenden Ideen.