Rezension

Ein Hype beginnt!

Die Tribute von Panem 1. Tödliche Spiele - Suzanne Collins

Die Tribute von Panem 1. Tödliche Spiele
von Suzanne Collins

Bewertet mit 5 Sternen

Ich kann mich dem allgemeinen Tenor nur anschließen: MICH HAT ES AUCH ERWISCHT!!

Ich habe es noch selten erlebt, dass mich ein Buch sofort derart in seinen Bann gezogen hat, wie bei der Panem-Trilogie (höchstens Stieg Larsson).

Es handelt sich um ein Jugendbuch - das gerät aber sehr schnell in den Hintergrund. Und wenn ich ganz ehrlich sein soll, dann habe ich gewisse Zweifel, ob die Geschichte für Jugendliche geeignet ist - für mich wäre sie es in dem Alter sicher nicht gewesen, aber da gab es auch noch keine Videospiele und kein Internet, das den Kindern von heute die Brutalität tagtäglich auf's Brot schmieren.

Die Geschichte ist aus der Sicht der 16jährigen Katniss Everdeen geschrieben, einem Mädchen, das unter widrigsten Bedingungen lebt, um nach dem Tod ihres Vaters Mutter und Schwester zu versorgen bzw. am Leben zu halten. Zur Unterhaltung der Reichen geht sie statt ihrer jüngeren Schwester in die Arena - quasi zum Todeskampf - ein Spektakel, das den heutigen Sendungen wie Dschungel Camp vom Ansatz her erschreckend ähnelt. Menschen werden gequält, um andere zu unterhalten...die Sensationslust bekommt Futter.

Das Buch ist nicht nur eine Geschichte, sondern viel mehr. Es werden unheimliche viele Denkanstöße gegeben und Fragen gestellt, die einen betroffen machen (können).

Zeitweise habe ich mich beim Lesen der drei dicken Bände wirklich gefragt, wieso ich die Trilogie so toll finde, wo es doch alles so brutal und unmenschlich ist...aber dann habe ich mich den latenten Fragen gestellt und für mich mehr Bewusstsein für die Unterhaltungssucht der Medien auf Kosten Einzelner entwickelt (und wieviel einfach gefälscht wird, damit die Zuschauer auch einschalten) - eine wertvolle Erfahrung!