Rezension

Ein interessanter Genre-Mix

Wenn du mich siehst
von Nicholas Sparks

Bewertet mit 4.5 Sternen

Für Maria fühlt es sich an, als wäre ihr schlimmster Alptraum wahr geworden: Mitten in der Nacht hat ihr Auto eine Reifenpanne, es regnet in Strömen, der Ersatzreifen ist furchtbar schwer und dann hält auch noch ein Auto an, aus dem ein Typ aussteigt, dessen Äußeres nichts Gutes verheißt.
Doch entgegen ihrer Erwartungen will Colin ihr tatsächlich nur helfen.
Später sorgt Marias Schwester Serena, die gemeinsam mit Colin studiert, für ein erneutes Treffen. Dabei kommen sich der frühere Schlägertyp und noch immer vom Kampfsport begeisterte Colin und die ehemalige Staatsanwältin sowie Einwanderertochter Maria näher.
Eigentlich hat letztere damit schon genug Sorgen - denn Colin ist äußerst ehrlich und gibt damit nicht nur seine besten Seiten preis -, doch zusätzlich lässt ein Stalker ihr keine Ruhe.

"Wenn du mich siehst" ist nach "Mit dir an meiner Seite" erst das zweite Buch von Nicholas Sparks, welches ich gelesen habe. Daher kann ich nicht beurteilen, inwiefern dieses Buch besser oder schlechter ist als man es von dem Autor gewohnt ist.

Bezüglich des Anfangs muss ich sagen, dass schon der Prolog Spannung aufgebaut hat, es aber dennoch einige Seiten dauerte, bis ich in die Geschichte hinein gefunden habe. Doch sobald dies geschehen war, fiel es unheimlich schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Dies war wohl auch der Tatsache geschuldet, dass die Spannung gegenüber der Liebesgeschichte insgesamt im Vordergrund steht. Natürlich fehlt letztere nicht gänzlich; stattdessen überwiegt sie zu Beginn und man kann als Leser mehrere Kapitel lang die Protagonisten kennenlernen. Nichtsdestotrotz sollte man sich bewusst sein, dass es sich bei "Wenn du mich siehst" nicht um einen reinen Liebesroman handelt, da man sonst sehr wahrscheinlich eher enttäuscht wird.

Überzeugt hat mich das Buch vor allem aufgrund des angenehmen Schreibstils sowie der liebevoll gestalteten Charaktere. Neben den Protagonisten sind da insbesondere Lilly und Evan, ein mit Colin befreundetes Pärchen, das zuweilen fast Ersatzeltern ähnelt, Serena, die sich gern auf Instagram über ihre Schwester lustig macht sowie Margolis, der nur darauf wartet, dass Colin ein weiterer, folgenschwerer Fehltritt unterläuft.

Neben der Anlaufzeit am Anfang kann ich auf der negativen Seite lediglich vermerken, dass ein bis zwei mal erst spät kombiniert wurde, sodass das, was für den Leser längst offensichtlich war, den Protagonisten erst mehrere Seiten später bewusst geworden ist.
Auch das Ende entsprach nicht meinem Geschmack, aber um nicht zu spoilern, werde ich nicht näher darauf eingehen.

Insgesamt hat mir das Buch also ziemlich gut gefallen und wird hoffentlich nicht das letzte Buch des Autors sein, das ich lese.

Ich kann das Buch jedem empfehlen, den die Kombination aus Spannung und Liebesgeschichte reizt und dem Nicholas Sparks´ Schreibstil zusagt.