Rezension

Ein interessantes Buch mit einem schwierigen Thema

Jeder Tag kann der schönste in deinem Leben werden - Emily Barr

Jeder Tag kann der schönste in deinem Leben werden
von Emily Barr

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt: 
Flora kann sich nichts mehr merken. Die Siebzehnjährige kann sich nur noch an Dinge erinnern die vor ihrem zehnten Geburtstag passiert sind, oder an einfachere Sachen wie zum Beispiel Tee kochen. 
Damit sie wichtige Sachen nicht vergisst hat sie Notizbücher in denen ihre Geschichte steht und in die sie selbst reinschreibt, wenn ihr etwas wichtig vorkommt. Auch ihre Arme werden für Notizen genutzt. 
Als sie auf einer Party einen Jungen küsst, vergisst sie es nicht. Sie kann sich daran erinnern, worüber sie gesprochen haben und was sie an hatte. Doch dieser Junge zieht zum Nordpol. 
Meine Meinung: 
Nachdem mich der Prolog etwas verwirrt und ratlos zurückgelassen hat, fing das Buch sehr gut und auch witzig an.
Flora muss sich alles auf die Arme, in ihr Handy und ihre Notizbücher notieren, damit sie nicht vergisst wer sie ist und was sie vor hat. Obwohl das Buch teilweise witzig war, machte es doch eher nachdenklich, denn wie würde ich mich fühlen wenn ich alles vergessen würde? Nach zwei Schwangerschaften habe ich schon das Gefühl sehr viel zu vergessen und so schreibe ich mir immer Notizzettel... die ich verlege.
Doch bei Flora ist all das schlimmer, denn teilweise wundert sie sich wer die Frau ist die ihr im Spiegel entgegen schaut, denn sie ist doch eigentlich noch ein Kind. Oder nicht? Als sie sich erstmals und für längere Zeit an etwas bedeutungsvolles erinnern kann, lässt es sie nicht mehr los. Drakes Kuss und die Erinnerung daran geben ihr die Hoffnung, dass sich ihr Zustand ändern könnte. Als ihre Eltern nach Paris fahren um ihren schwerkranken Bruder Jacob zu besuchen, macht sie sich auf den Weg an den Nordpol um Drake zu suchen, ein Leben gemeinsam mit ihm aufzubauen und sich an immer mehr zu erinnern.
Ich war überrascht wie gut sie all das hinbekommen hat und zum Teil fand ich es auch etwas unrealistisch, denn die Beschreibungen wie sie die Wohnung vorher zugerichtet hat und wie oft sie sich Kaffee und Essen gemacht und alles stehen lassen hat, lassen mich zweifeln das genau diese Reise so problemlos ablaufen konnte.
Eins wurde mir im Laufe der Geschichte und vor allem am Ende sehr stark bewusst: Floras Mutter scheint sie immer wieder angelogen zu haben und es scheint, als wenn sie sie einsperren möchte.
Meine liebsten Protagonisten waren Jacob, den man leider nur durch Briefe kennenlernt, ihr Vater der etwas zwischen den Stühlen steht und Toby den sie am Nordpol kennenlernt.
Auch wenn ich nicht ganz überzeugt bin hat mir die Geschichte, die Reise und die Freundschaften die entstehen und immer wieder vergessen werden, gefallen. 

Fazit: 
Ein interessantes Buch mit einem schwierigen Thema, denn wie würde es uns ergehen, wenn wir alles vergessen würden was nach unserem zehnten Geburtstag passiert ist?