Rezension

Ein Japaner in Deutschland

Inspektor Takeda und der leise Tod - Henrik Siebold

Inspektor Takeda und der leise Tod
von Henrik Siebold

Bewertet mit 4 Sternen

~~Claudia Harms ist Kriminalhauptkommissarin in Hamburg. Bei ihren Ermittlungen im Fall eines ermordeten Stars der Internetszene steht ihr Inspektor  Kenjiro Takeda von der Mordkommission in Tokio zur Seite.  Dieser ist noch dabei, sich in Deutschland einzuleben. Der Fall ist verzwickt, das Opfer Markus Sassnitz hatte viele Feinde und damit geraten auch einige Verdächtige ins Visier des Ermittlerteams, u. a. auch seine Ehefrau, die ein Faible für japanische Kunst hat, was wiederum Takeda gefällt. Harms und Takeda arbeiten sehr intensiv an diesem rätselhaften Fall.
Der Krimi „Inspektor Takeda und der leise Tod“ vom Autoren Henrik Siebold ist der zweite Band der Reihe um den japanischen Inspektor. Den ersten Teil kenne ich leider nicht, ich hatte aber trotzdem keinerlei Verständnisschwierigkeiten. Dieser Krimi ist eher einer der leisen Sorte, er kommt ohne wilde Verfolgungsjagden und halsbrecherische Stunts aus. Takeda erscheint als höflicher Mensch, so wie man sich einen Japaner vorstellt. Doch er hat auch eine ganz andere Seite: den Whiskey trinkenden Jazzmusiker, der die Nächte in Clubs verbringt, vermutet man nicht hinter dem zurückhaltenden Polizisten. Die deutsche Kommissarin und ihr japanischer Kollege ergänzen sich recht gut in ihrer Arbeit, auch wenn mal die Fetzen fliegen. Der Mordfall mit den Ermittlungen in verschiedene Richtungen bringt die beiden an ihre Grenzen. Neben der Krimihandlung bringt uns der Autor ein wenig japanische Kultur in Form der Teezeremonie oder auch des japanischen Ehelebens näher. Man merkt, dass er eine enge Beziehung zu diesem Land hat. Das alles erzählt er dem Leser in einem angenehmen flüssigen Schreibstil, bei dem auch immer wieder eine gewisse Portion Humor durchblitzt.
Der Titel dieses Buches mutet passend etwas fernöstlich an. Das Cover zeigt eine, wie ich denke, Brücke in Hamburg, der Kreis, in dem der Titel steht, erinnert aber an eine japanische Flagge. Dieser Kreis wiederholt sich bei jedem neuen Kapitel, deutet auf eine deutsch – japanische Zusammenarbeit hin.