Rezension

Ein Kinderspiel

Ein Kinderspiel - Mila Roth

Ein Kinderspiel
von Mila Roth

Bewertet mit 5 Sternen

Janna bekommt das überraschende Angebot, im Institut als festangestellte Zivilistin zu arbeiten. Sie ist sich unsicher, da sie dann als Markus feste Partnerin eingestellt werden würde. Sie erbittet sich Bedenkzeit, doch ein neuer Fall führt sie und Markus nach Polen, wo sie zusammen den 18jährigen Hacker Mikolaj und dessen Schwester Mina nach Deutschland holen sollen.
Doch nicht nur Markus und Janna suchen Mikolaj, auch andere sind dem jungen Mann auf den Fersen.
Gewohnt schnell kommt die Autorin wieder an den Punkt, um den es eigentlich geht. Was auf den "wenigen" Seiten aber auch nötig ist. Mit großen Details kann man sich da nicht aufhalten. 
Auffallend ist diesmal, dass Markus sehr "gefühlsduselig" ist. Er macht sich viele Gedanken. Im Gegensatz zu dem Markus aus den ersten Bänden hat er sich sehr verändert. Zum Positiven.
Er lässt Ratschläge zu, nimmt sich Zeit zum Nachdenken und ist vor allem (in vielen Dingen) ehrlich zu sich selbst.
Janna hat aber auch eine Veränderung durchgemacht. Sie wirkt mutiger, selbstbewusster und bringt eine gewisse Vor- und Voraussicht mit. Dies kommt nicht nur Markus zugute. 
Beide sind froh über die Freundschaft, die sie verbindet. Oder ist vielleicht doch etwas mehr da?
Janna hat mir diesmal sehr gut gefallen, da sie in wichtigen Situationen einen kühlen Kopf behalten hat und mit Scharfsinn und Verstand so manch gute Idee liefert, die nicht nur den Leiter des Instituts, sondern auch Markus sehr beeindruckt.
Leider kommt diesmal Jannas Familie etwas zu kurz. Die Zwillinge tauchen gar nicht auf, auch Jannas Vater kommt nicht zu Wort. Nur Feli, Jannas Schwester und ihre Mutter haben kurze Auftritte, in denen sie Janna jedoch wertvolle Ratschläge erteilen. 
Auch die Mitarbeiter des Instituts haben nur kurze Auftritte. Es scheint, als ob die Autorin sich diesmal nur auf Janna und Markus konzentriert hat, um ihnen die nötige Zeit zu geben, ihre Freundschaft zu pflegen und ihre jeweilige Zukunft zu planen.
Dabei rückt fast der eigentliche Auftrag, nämlich Mikolaj und Mina nach Deutschland zu holen, etwas und den Hintergrund. Aber nur fast... denn am Ende gibt die Autorin nochmal so richtig Gas und bietet einen Showdown mit vielen interessanten Wendungen. 
Dann kommt noch dazu, dass Janna vor einer wichtigen Entscheidung steht. Schmeißt sie ihren eigentlichen Job als Selbständige hin und arbeitet fortan für das Institut? Tauscht sie ihren ungefährlichen Schreibtisch gegen Fälle mit ungewissem Ausgang? Und kann sie die Gefühle, die in ihr aufwallen, wenn sie mit Markus unterwegs ist, endlich richtig deuten?
Ich bin sehr gespannt, welche neuen Situationen für Janna und Markus noch aufkommen werden.
Fazit:
Ein nervenaufreibender, weil gefühlsmäßig sehr intensiver Fall für Janna und Markus.