Rezension

Ein Klassiker der Horrorliteratur

Shining
von Stephen King

Bewertet mit 4 Sternen

Shining ist – neben anderen Büchern von King – eines DER Horrorklassiker schlechthin für mich. Doch wie das Leben manchmal so spielt, habe ich den Film gesehen und mir das Buch gekauft, um die Sammlung zu vervollständigen, es selbst jedoch noch nie gelesen. Nun, da mit Dr. Sleep die Fortsetzung veröffentlicht wird, habe ich mir das Buch einmal vorgenommen und wurde nicht enttäuscht.
Danny ist gerade einmal fünf Jahre alt und ein ganz besonderer Junge, denn er ist hellsichtig. Er kann durch willentlich herbeigefürte Trancen sowohl in die Gegenwart als auch in die Vergangenheit blicken und die Gedanken seiner Mitmenschen lesen. Kurz: Danny hat das Shining – auch wenn dieses Wort im Buch komischerweise nicht auftaucht. Dannys Vater hat einen Job als Winter-Hausmeister in einem Hotel angenommen, das nicht den besten Ruf genießt. Da es sich in den Rocky Montains befindet ist der Familie klar, dass sie über kurz oder lang dort eingeschneit sein wird. Die Geschichte des Hotels liest sich auch alles andere als vertrauenserweckend: Viele Besitzerwechsel, Leerstände und Todesfälle haben dem Hotel einen gewissen Ruf verschafft. Dies allein ist bereits gruselig genug, doch mit Danny als hellsichtigem Jungen und seinem Vater, der psychisch nicht ganz auf der Höhe ist, sind Probleme vorprogrammiert. Der Koch des Hotels warnt Danny daher vor Erscheinungen im Hotel, vor denen er jedoch keine Angst zu haben bräuchte. Er konnte jedoch nicht ahnen, wie stark Dannys Shining wirklich ist und wie das Hotel darauf reagiert…
Shining ist wie viele King Bücher sehr atmosphärisch und ausführlich geschrieben. Allein schon in der Vorgeschichte wird bereits so viel durch die Hintergründe und das Kennenlernen der Figuren aufgebaut, dass von Beginn an klar ist, dass hier etwas sehr Böses und Schlimmes passieren wird. Das hat mir wieder einmal sehr gut gefallen. Allerdings kam mir bei all der Ausführlich keiner der Punkt, an denen die Geschichte ins Böse kippte zu plötzlich. Klar, war dies alles abzusehen, dennoch kam mir die Verwandlung zu schnell. Schön dagegen war, dass durch die Figur des Kochs am Ende ein schöner Wettlauf gegen die Zeit eingebaut – und so die Spannung auf die Spitze getrieben wurde. Dennoch war mir dieses Buch trotz aller Ausführlichkeit und Spannung nicht nervenaufreibend und gruselig genug. Vielleicht lag dies aber auch daran, dass immer schon klar war, worauf es hinauslaufen wird. Auch war mir das Shihing an sich nicht wichtig genug. Sicher ohne Dannys Fähigkeiten wären die Ereignisse nicht – oder später – eskaliert, doch streckenweise wurden sie in den Hintergrund gedrängt, so dass es mehr eine normale Erzählung war. Dies fand ich etwas schade. Doch im Fortsetzungsroman wird wahrscheinlich näher darauf eingegangen.

Fazit: Shining ist ein sehr atmosphärischer Roman, der mir persönlich nicht gruselig genug war. Dafür konnte man ihn jedoch, obwohl er sehr ausführlich ist, leicht lesen. Das Finale mit dem inszenierten Wettlauf gegen die Zeit ist sehr gelungen und hat für ein spannendes Ende gesorgt. Ich hätte mir noch mehr Fokus auf das Shining gewünscht. Dennoch hat es mir Spaß gemacht das Buch zu lesen. Es ist und bleibt ein Klassiker des Genres.