Rezension

Ein kleines Juwel

Die Tage in Paris
von Jojo Moyes

Bewertet mit 5 Sternen

Ein wunderschönes Büchlein. Dies ist mein erstes Buch von Jojo Moyes, und dafür wahrscheinlich nicht besonders typisch, da es eben wirklich nur ein "Büchlein" ist, das vom Umfang her nicht mit ihren anderen Werken konkurrieren kann. Beworben wird es als die Vorgeschichte zu "Ein Bild von dir", aber es steht auch ganz wunderbar für sich alleine.
Schon die Aufmachung ist herzerwärmend, beginnend mit einem liebevoll gestalteten Ex-Libris-Passepartout auf der ersten Innenseite, über die gelegentlichen geschmackvollen Farbdrucke, bis hin zu den dezent in lila abgesetzten geschwungenen Kapitelüberschriften.

Sophie und Edouard sind frisch verheiratet, man schreibt das Jahr 1912. Liv und David verbringen ihre Flitterwochen in Paris, der Zeitpunkt: 1998. Beide Geschichten sind aus der Sicht der frischegebackenen Ehefrauen geschrieben und schildern ihre Gefühle - eine schöne Idee, dass nicht Liv, die heutige Protagonistin, aus der Ich-Perspektive erzählt, sondern Sophie, die Ehegattin aus der Vergangenheit. Beide Frauen erleben die eigenen Gefühle für den Ehemann als widersprüchlich und erfahren, dass ihr Partner auch Verhaltensweisen und Charaktereigenschaften aufweist, die ihnen nicht gefallen. Das stürzt beide Paare in eine Krise, und man darf gespannt sein, ob die Liebe letztendlich größer ist als die zwischenmenschlichen Probleme. Im Mittelpunkt steht ein Gemälde, das beide Geschichten zu einer unzertrennlichen Einheit verwebt und für sehr anrührende Momente sorgt.
Ein kleines Buch für zwischendurch zum Genießen!