Rezension

Ein Kommissar stößt an seine Grenzen

Rabenaas - Klara Holm

Rabenaas
von Klara Holm

Bewertet mit 5 Sternen

In seinem dritten Fall stößt der Bergener Kommissar Krockek an seine Grenzen. Doch der Reihe nach: Es beginnt mit einem unübersichtlichen Einsatz einer seiner Teammitglieder im verschlafenen Lohme. Bei einem Routineeinsatz wegen Ruhestörung fällt ein Schuss, der eine junge Mutter ins Krankenhaus bringt, wo sie einige Zeit später verstirbt. Ihre Angehörigen, eine wahrhaft kriminelle Sippschaft namens Schrepper unter der Aufsicht der Mutter, dem "Rabenaas", erklärt der Polizei den Krieg. Später häufen sich in der Lohmer Siedlung, auch als Bullerbü bezeichnet, weitere rätselhafte Todesfälle bzw. Vorkommnisse, immer im Brennpunkt die Schreppers.

Bei seinen Ermittlungen werden Kroczek und seine Angehörigen mehrfach von der Familie bedroht, ohne ich jedoch etwas nachweisen zu können, ebenso entgeht die Tochter einer seiner Mitarbeiterinnen haarscharf einer Vergewaltigung, die im Auftrag der Schreppers stattfinden sollte. Doch da die Beweise fehlen, können die Polizisten nichts unternehmen.

Eine vielversprechende Spur hinsichtlich der eigentlichen Ermittlungen führt in längst vergangene Zeiten,  erweist sich aber letztlich als richtig. Doch bevor es zur Auflösung kommt, gerät der Kommissar in gewaltige Versuchung, seiner Rachsucht gegenüber den Schreppers freien Lauf zu lassen.

Erneut überzeugt Klara Holm in ihrem dritten Roman um das Bergener Polizistenteam. Nachvollziehbar wird die Hilflosigkeit der Polizisten gegenüber der kriminellen Sippe, die sämtliche Freiräume bis aufs äußerste auslotet, geschildert. Aber ebenso wird zumindest angedeutet, wie die Mutter der Sippe, das "Rabenaas", so geworden ist, wie sie ist.