Rezension

Ein Krimi, der auch dem Verlust bei den Hinterbliebenen Raum gibt

Endstation Nordsee - Ilka Dick

Endstation Nordsee
von Ilka Dick

Bewertet mit 4 Sternen

Auf einer idyllischen Nordseeinsel geschieht ein grausamer Mord. Fassungslos stehen die Angehörigen diesem Verbrechen gegenüber. Ihre Empfindungen, ihre Reaktionen, die Trauer, die Schockstarre, das Entsetzen sind so echt und glaubwürdig und ergreifend beschrieben, dass es mich überwältigt hat.

Doch auch wenn in diesem Buch die Opfer im Mittelpunkt stehen, kommt die kriminalistische Handlung nicht zu kurz.

Das Buch beginnt mit einer Geschichte aus dem Jahr 1972. Fünf junge Menschen erleben einen ausgelassenen Sommertag am Strand. Die nächste Szene spielt 42 Jahre später. Durch Rückblenden erfahren wir wohl dosiert Einzelheiten, die zu diesem Mord geführt haben könnten. Doch einige vermeintliche Hinweise führen den Leser geschickt in die Irre. Die Spannung wird bis zum Schluss aufrechterhalten. Der Ausgang kommt mit Pauken und Trompeten und war für mich überraschend und auch ein bisschen unvorstellbar.

Die Handlung spielt auf Amrum. Ilka Dick hat die Insel mit ihren Orten, den Besonderheiten und dem Inselleben so detailliert und wunderschön beschrieben, dass ich am liebsten sofort hinfahren möchte.

Ausnehmend gut hat mir gefallen, dass in diesem Buch eine Betrachtung der Opfer stattgefunden hat. Die Auswirkungen einer Tat vor mehr als 40 Jahren fand ich, auch durch Rückblenden und Zeitsprünge, eindrucksvoll und beeindruckend dargestellt.

Eine Leseempfehlung ist dieser Krimi auf jeden Fall. Ich bin sehr gespannt auf das nächste Buch der Autorin.