Rezension

Ein Krimi, der unter die Haut geht

Schlaflied - Cilla Börjlind, Rolf Börjlind

Schlaflied
von Cilla Börjlind Rolf Börjlind

Bewertet mit 5 Sternen

Die beiden Autoren Cilla & Rolf Börjlind befassen sich in ihrem vierten Krimi wieder mit sehr aktuellen Themen. Die Ermittlerin Olivia Rönning hilft in ihrer Freizeit am Stockholmer Hauptbahnhof als Freiwillige, den ankommenden Flüchtlingsstrom zu bewältigen. Unter den vielen allein reisenden Minderjährigen befindet sich auch das nigerianische Mädchen Folami. Sie sondert sich von dem Strom ab, denn sie ist auf der Suche nach ihrem Bruder.

Muriel, eine Obdachlose, findet Folami weinend am Straßenrand und nimmt sich ihrer an. Die beiden Außenseiter beziehen eine Hütte im Wald. Aber bieten ihnen die dunklen Wälder Smalands wirklich Schutz?

Das Ermittlerteam um Olivia Rönning befasst sich mit dem Mord an einem Jungen, der vergraben im Wald gefunden wird. Auf der Suche nach dem Mörder müssen sie feststellen, dass sie es mit einer Organisation zu tun, deren Tätigkeitsfeld  weit über die Landesgrenzen hinausgeht.

Auch Tom Stilton beteiligt sich an der Aufklärung. Er scheint sein Leben so langsam wieder in den Griff bekommen zu haben. Aber wie nicht anders zu erwarten, unternimmt er eigene Schritte, denn mit herkömmlichen Mitteln ist der Fall nicht aufzuklären.

Die Autoren haben in dieser Geschichte mehrere brandaktuelle Themen geschickt und gefühlvoll miteinander verwoben. Die Charaktere sind stark gezeichnet und sehr authentisch, weil sie mit ihren Gefühlen und Schwächen sehr menschlich sind. Selten sind mir in einem Krimi die Schicksale so unter die Haut gegangen, so nah gekommen.

Die 5 Sterne sind mehr als verdient.