Rezension

Ein kulinarischer und literarischer Genuss vom Allerfeinsten

Küchengeheimnisse der Antike - Andrew Dalby, Sally Grainger

Küchengeheimnisse der Antike
von Andrew Dalby Sally Grainger

Das Buch von Andrew Dalby und Sally Grainger ist weniger Kochbuch als kulturgeschichtlicher Überblick über das Essen und Trinken zur Zeit der griechischen und römischen Antike. Selbstverständlich finden sich mannigfaltige Rezepte aus griechischer und römischer Zeit, das Hauptaugenmerk liegt aber auf der antiken Lebensart, und die kann man am besten über die Kulinarik wiedergeben.

Acht Kapitel (vier griechische und vier römische) entführen den Leser an die Tische der Antike, ihm wird das Essen der oberen Schichten, aber auch der ärmeren Schichten nahegebracht. Die Autoren gehen immer wieder auf die Schwierigkeiten des Lesens antiker Rezepte ein. Rezepte aus griechischer und römischer Zeit sind ausreichend überliefert (meist von Ärzten oder Dichtern), doch meist nur mit ungefähren Mengenangaben, ohne gänzlich ohne. auch fehlen häufig Hinweise, welcher Geschmack im Gericht der dominierende sein soll. Dennoch ist es dem Autorenduo gelungen, Rezepte zu sammeln, die (t.w. auf die Moderne abgewandelt) schmackhaft sind und den Wunsch wecken, sich intensiver mit der Kulturgeschichte des Essens und Trinkens zu beschäftigen.

Das Buch ist reich bebildert - meist Abbildungen von Tonwaren, die Essensszenen zeigen. Leider fehlen dem Buch Abbildungen der vorgestellten Gerichte. Zusammenfassend gesehen ein sehr lesenswertes Buch, bei dessen Lektüre der Leser viel lernen und das ein oder andere interessante Rezept entdecken kann. Meine (aktuellen) Favoriten sind der gefüllte Flaschenkürbis (aber mit Lammhack, nicht mit Lammhirn und ohne Rotwein) und der pikante Käsekuchen mit Fetakäse (!!!) - beide aus der römischen Antike.

Fazit: Ein kulinarischer und literarischer Genuss vom Allerfeinsten.