Rezension

Ein kurzer, aber netter Reihenauftakt

Aufbruch der Kerfe
von Georg Rack

Bewertet mit 4 Sternen

Das Volk der Kerfe lebt am Grund eines fremden Meeres, in einer von Vulkanen und Geysiren gezeichneten Welt. So wundert es nicht, dass viele Kerfe Vulkan, den Gott des Feuers, verehren. Wissenschaft und Politik sind wohlgeordnet, vornehmlich nach diesem Glauben. Bis eines Tages ein seltsames Ding auf den Meeresgrund sinkt, eine Art "große Muschel". Steinläufer Flint beobachtet die Ankunft des Gebildes und erzählt in einem Wirtshaus von dem Ereignis. Der Wirt informiert den Gelehrten Protos, der sofort begreift, dass sich mehr hinter der Geschichte verbirgt. So bricht er mit Flint, dem jungen Wissenschaftler Tarwin und dessen Kalmar, dem königlichen Gardeoffizier Odemer und einem Krieger namens Tagon zu einer gefahrvollen Reise auf, um das Gebilde zu untersuchen. Doch es ist nicht nur die unterseeische Vulkanwelt mit ihren bizarren Bewohnern, die eine Bedrohung darstellt. Die Gefährten werden verfolgt von den Anhängern des Vulkankults, die um ihre Macht bangen. Denn die "große Muschel" könnte die Glaubensordnung bedrohen. Ein Wettlauf um Macht und Wahrheit beginnt.

Die Schreibweise von Georg Rack gefällt mir. Sie ist oft bissig-ironisch, die Anspielungen auf die reale Welt sind gut durchdacht und da der Autor Wissenschaftler ist, hat er auch die Hintergründe seiner Welt gründlich recherchiert. Es bleibt jedoch nicht bei einer trockenen Beschreibung: Ich fühlte mich die ganze Zeit, als würde ich mit den kleinen vierarmigen Wesen auf dem Meeresboden herumlaufen und Abenteuer erleben. Die ganzen biologischen Hintergründe sind glaubwürdig ausgearbeitet und man kann gut in die Welt eintauchen.
Ich hatte allerdings das Gefühl, dass sich die Geschichte am Ende des ersten Bandes erst warmgelaufen hat und ich weiterlesen muss, um weiterzulesen. Der Band ist also in sich nicht abgeschlossen, man muss die Trilogie wohl vollständig lesen, um das ganze Abenteuer mitzubekommen.
Insgesamt würde ich das Buch weiterempfehlen. Nur zu kurz war es für meinen Geschmack *g*.