Rezension

Ein Leben für die Musik

Die Muse von Wien - Caroline Bernard

Die Muse von Wien
von Caroline Bernard

Bewertet mit 4 Sternen

Als Tochter des Malers Emil Jakob Schindler wächst Alma Schindler in der Wiener Boheme auf.
Nach dem Tod des Vaters heiratet die Mutter Anna den Maler Carl Moll der, der Wiener Secession angehört. So hat Alma weiterhin regen Umgang mit Künstlern.
Ihre erste Liebe ist dann auch der Maler Gustav Klimt.
Diese Beziehung wird aber von den Eltern verhindert.
Alma selbst hat sich der Musik verschrieben. Sie spielt leidenschaftlich gerne Klavier und komponiert eigene Lieder. Ihr Traum ist als Frau eine eigene Sinfonie zu komponieren.
Doch dann verliebt sie sich in Gustav Mahler der wesentlich älter ist als sie.
Als Gustav Mahler und Alma heiraten muss sie ihre Musik aufgeben. Für ihre Musik ist kein Platz in einer Ehe mit dem berühmten Komponisten, Dirigenten und Direktor der Wiener Hofoper.

 

„Die Muse von Wien“ von Caroline Bernhard gehört zu einer Buchreihe des Aufbau Verlages, die mutigen Frauen zwischen Kunst und Liebe gewidmet ist.

In diesem Buch steht Alma Mahler im Vordergrund.
Das Buch ist nicht als Biografie von Alma Mahler gedacht, es erzählt auch nur ein Teil ihres Lebens.
Der Leser erlebt mit Alma Mahler die Jahre kurz vor ihrer Ehe und die Jahre ihrer Ehe mit Gustav Mahler.
Alma die als schönste Frau Wiens galt und auf jeder Feier gerne gesehen war musste nach ihrer Heirat ein eher einsames Leben führen.
Sie lebte alleine für ihren Mann Gustav und für dessen Musik. Achtete darauf, dass er alles so vorfindet wie er es gewohnt war und, dass er nicht gestört wurde wenn er komponierte.
Am Anfang ihrer Ehe war Alma glücklich und stolz an der Seite von Gustav Mahler.
Aber je mehr sie hinter dem großen Meister verblaste so einsamer wurde sie.
Doch, trotz einer Affäre mit ihrem späteren Ehemann Walter Gropius, liebte Alma Gustav Mahler bis zu seinem Tod.

Caroline Bernhard erzählt das Ganze so gekonnt, dass man sich richtig in Alma hineinfühlen kann.
Wenn auch manchmal etwas überheblich war mir Alma von der ersten Seite an sympathisch.
Ich habe mich beim Lesen mit ihr gefreut und habe mit ihr gelitten.
Der Schreibstil ist leicht verständlich und es ist alles so beschrieben, dass man es sich gut vorstellen kann.
Caroline Bernhard hat für das Buch gute Recherchearbeit geleistet und sich an überlieferte Dokumentationen gehalten.
Natürlich ist nicht alles in diesem Roman historisch hinterlegt, die Autorin hat sich schon auch ihre künstlerische Freiheit genommen.
Doch es könnte alles genau so gewesen sein.

„Die Muse von Wien“ ist ein wunderbares Buch das den Leser in die Welt der Kunst entführt und in dem einen viele bekannte Persönlichkeiten begegnen.