Rezension

Ein Leben im Juwel

Das Juwel - Die Gabe
von Amy Ewing

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt: Violet lebt in Armut, aber sie hat eine besondere Gabe. Eine Gabe, die ihre Chance und ihr Fluch zugleich ist…

Violet Lasting ist etwas Besonderes. Sie kann durch bloße Vorstellungsraft Dinge verändern und wachsen lassen. Deshalb wird sie auserwählt, ein Leben im Juwel zu führen. Sie entkommt bitterer Armut und wird auf einer großen Auktion an die Herzogin vom See verkauft, um bei ihr zu wohnen. Eine faszinierende und prunkvolle Welt erwartet sie. Doch das neue Leben fordert ein großes Opfer von ihr: gegen ihren Willen und unter Einsatz all ihrer Kraft soll sie der Herzogin ein Kind schenken. Wie soll Violet in dieser Welt voller Gefahren und Palastintrigen bestehen? Als sie sich verliebt, setzt sie nicht nur ihre eigene Freiheit aufs Spiel. (Quelle: Verlag)

Meine Meinung: Es gibt so viel, was ich euch am liebsten sofort über dieses Buch sagen würde. Aber fangen wir erst einmal vorne an. Schon weit vor dem Erscheinungstermin wurde das Buch durch Marketing sehr bekannt gemacht und schnell wurde es in der Buchcommunity gehyped. Dabei war es doch noch gar nicht da. Schon auf Goodreads hatte ich mir das Buch schon seit längerem gemerkt und musste beobachten, wie viele englischsprachige Leser gar nicht so begeistert waren. Ich war hin und hergerissen, habe mich aber dann dafür entschieden mit hohen Erwartungen auf das Buch zu warten, da ein Buch auf Englisch schon häufiger ganz anders wahrgenommen wurde, als auf Deutsch.

Überzeugt hat mich vor allen Dingen dieses wundervolle Cover und als dann die ersten Bilder vom Innenleben erschienen, war ich auch begeistert von den wundervoll gestalteten Karten. In das Buch war so viel Liebe gesteckt worden, was ich besonders dann gemerkt habe, nachdem ich es mein Eigen nennen konnte. Ich habe begonnen zu lesen und war sofort sehr positiv überrascht. Ich bin sehr überzeugt von Amy Ewings Schreibstil. Sie schreibt auf der einen Seite sehr leicht verständlich. Auf der anderen Seite reiht sie aber nicht nur kurze Sätze aneinander sondern schreibt fast schon ein bisschen erwachsener, als man es aus anderen Jugendbüchern kennt. Außerdem wurde man als Leser sehr gut in die Geschichte eingeführt. Gekonnt wurden alle wichtigen Infos über die Welt in die Geschichte eingefädelt und man hatte sehr schnell einen umfassenden Überblick.

Genauso überzeugt Amy Ewing mich mit dem Worldbuilding und ihrer Idee. Beide sind neu und gleichzeitig auch sehr gut durchdacht. Man stößt nicht auf Logikfehler und die ganze Geschichte ist einfach rund. Das finde ich sehr beeindruckend denn sehr oft findet man in Fantasy büchern und Dystopien kleine Logikfehler oder Lücken. Die sucht man hier vergeblich. Die Idee an sich ist auch in der Umsetzung durchgängig gut. Neben dem Grundkonflikt wird es auch nie langweilig den Violets Liebesleben und natürlich die zahlreichen Intrigen im Juwel sorgen dafür, dass es dem Leser nie langweilig wird. Allerdings muss ich sagen, dass ich fast schon ein wenig enttäuscht war, als ich das Buch nach dem Lesen zugeschlagen habe. Das möchte ich auch gar nicht auf die Autorin schieben sondern vielmehr auf den Hype der um das Buch gemacht wurde. Er hat meine Erwartungen so dermaßen in die Höhe schießen lassen, dass wahrscheinlich nur Harry Potter ihnen gerecht werden könnte.

Was mich aber wirklich gestört hat und was ganz sicher in die Bewertung mit eingehen wird, war Violet. Zugegeben: Sie ist ja wirklich liebenswürdig und eine ganz Süße und ich hoffe ja wirklich, dass es für sie ein Happy End geben wird aber ehrlich: Dieses Mädchen übertrifft an Naivität und Dummheit wirklich alle je dagewesenen Protagonistinnen. Ich hatte während des Lesens mehrere Momente in denen ich mir nichts sehnlicher gewünscht habe, als einfach mit dem Kopf gegen die Wand zu schlagen. Violet IST mein Kritikpunkt und hätte sie nicht immer so doof gehandelt, wäre ihr sicher einiges erspart geblieben. Ich hoffe wirklich sehr für sie, dass sie sich in den nächsten Bänden mehr verändert!

Bewertung: Das Juwel wird dem Hype ums Buch in fast allen Punkten gerecht. Besonders begeistert haben mich das tolle Worldbuilding und die Logikfehler-freie Idee mit ihrer Umsetzung. Mein großer Kritikpunkt ist Violet, die nicht mit Mut und Stärke glänzt sondern mit Dummheit und Naivität. Dafür gibt es von mir 3.5 von 5 Füchschen, die ich auf 4 aufrunde.