Rezension

Ein Leben mit dem Schinderhannes

Die Räuberbraut - Astrid Fritz

Die Räuberbraut
von Astrid Fritz

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext:

Um 1800: Die 18-jährige Juliana zieht mit ihrem Vater und drei Schwestern durch den Hunsrück. Eines Tages lernt sie den berühmtesten Räuberhauptmann der Gegend kennen. Der «Schinderhannes» umwirbt sie, liebt sie, nennt sie seine kleine Prinzessin und ist ihr sogar fast treu. Fortan streift sie mit ihm durch die Lande, bald heiraten sie. Doch kann das Glück an der Seite eines Räubers lange währen? Vierzig Jahre später lebt Juliana wieder in ihrem Heimatdorf und bedient im dortigen Wirtshaus. Hier machen Reisende halt, um die ehemalige Räuberbraut zu bestaunen und sich ihre Geschichten erzählen zu lassen. Eines Tages erscheint eine junge Frau in der Schenke. Ein Blickwechsel genügt, um Juliana begreifen zu lassen, dass sie auch Jahrzehnte später für die schönste Zeit ihres Lebens wird sühnen müssen.

Leseeindruck:

Mit "Die Räuberbraut" von Autorin Astrid Fritz liegt dem Leser ein sehr fesselnder historischer Roman vor, in dessen Hauptrollen Juliana Blasius und (Jo)Hannes Bückler, alias »Schinderhannes« den Leser begeistern.

Wer kennt ihn nicht, diese berühmt-berüchtigte Figur des Johannes Bückler auch als Schinderhannes bekannt. Der Räuberhauptmann, in dessen Leben wir Einblick erhalten. Einige Filme habe ich bereits über ihn gesehen, das Schinderhanneslied habe ich im Ohr:

»Das ist der Schinderhannes,
Der Lumpenhund, der Galgenstrick,
Der Schrecken jedes Mannes
Und auch der Weiberstück.« (quelle: Carl Zuckmayer)

Umso mehr freute ich mich über wahre Begebenheiten vermengt mit fiktiven Ereignissen aus dessen Zeit zu lesen.

Der Schreibstil der Autorin, von der ich schon einige historische Romane lesen durfte, liest sich sehr angenehm und flüssig, so dass ich während des Lesens die Handlung bildhaft vor Augen hatte. Nicht nur die Handlung, sondern auch die damalige Zeit hatte ich so vor Augen, als würde ein Film vormir ablaufen. Sämtliche Figuren werden sehr real und gut vorstellbar beschrieben. Die Spannung kommt in keinem Fall zu kurz. Wir erfahren viel über des Schinderhannes Missetaten, die sich die recht naive Juliana schön redet, was sie dann als reife Frau rückblickend realistischer wahrnimmt.

Das Buch selbst ist sehr hochwertig gestaltet, mit einem Schutzumschlag versehen und einem eingebundenen Textillesezeichen. Das Cover lässt deutlich erkennen, dass dieser Roman ein historischer ist. Im Anhang findet der Leser noch ein umfangreiches Glossar der damaligen Ausdrücke.

Insgesamt lasen sich die rund 500 Seiten kurzweilig und lesenswert, so dass ich gerne 5 Sterne vergeben kann!

@ esposa1969