Rezension

Ein Leben ohne Erinnerungen?

Twins (1). Die Verbannung - Tonia Krüger

Twins (1). Die Verbannung
von Tonia Krüger

Klappentext:

Die Feindin im Angesicht - Eigentlich dürften Nell und Julianne gar nicht existieren. Zwillinge sind in dem streng überwachten System verboten. Zu ihrem 16. Lebensjahr wird die Entscheidung gefällt: Nur eine darf bleiben, die andere wird hinter die Große Mauer verbannt. Aber die beiden haben bereits einen Plan, wie sie das System überlisten können. Doch dann wendet sich plötzlich das Blatt und die Schwestern werden auf eine unerträgliche Probe gestellt ... Ein Dystopie-Thriller mit psychologischem Tiefgang.

Inhalt:

Es gibt das System, in dem die Menschen nach Vorgaben leben und sich an alle nur erdenklichen Regeln zu halten haben. Dazu kommt das sie ihre Erinnerungen löschen sollen und es eigentlich keine Vergangenheit gibt. In dieser Welt leben auch die Zwillinge Nell und Julianne, sie unterscheiden sich nur in ihren Gedanken, äußerlich gleichen sie wie ein Ei dem anderen, ob dies noch von Vorteil oder auch Nachteil sein wird...?Im System soll jeder Mensch einzigartig sein und genau da ist der Haken, denn Zwillinge sind nicht gewünscht. Schon seid ihrer Kindheit ist den Beiden klar das eine das System verlassen muss und zu den "Freien", den wilden, unzivilisierten Menschen ins Getto, hinter der Mauer des Systems, verbannt wird. Aber sind diese Freien wirklich das für dass, das System sie hält?!

Zum Buch selbst:

Die Autorin, Tonia Krüger, war mir bisher leider völlig unbekannt. Warum leider? Weil sie die Gabe hat eine Geschichte so detailliert und bildlich zu erzählen, das man zwischen die Seiten fällt und sich inmitten des Geschehens wiederfindet. Ich habe selten von der ersten Seite an so an einem Buch gehangen, so mit den Protas gefiebert und auch mit ihnen gelitten.
Es fällt leicht die meisten Protas sofort ins Herz zu schließen und ebenso leicht fällt es die weniger sympathischen nicht zu mögen.
Die Charaktere sind toll beschrieben und ausgearbeitet, ebenso die Umgebung. Beides ist für mich bei einem guten Buch immer wichtig.

Die Handlung:

Wir sind in einer Welt in der alles vom System vorgeschrieben wird, man nicht frei selbst entscheiden darf und selbst das zeigen von Gefühlen oder Stimmungen unerwünscht ist. Auf der anderen Seite der Mauer dagegen sieht das alles ganz anders aus. Während des Lesens fallen immer mehr die Gegensätzlichkeiten der zwei Welten auf, ebenso regt die Geschichte dazu an das man sich Gedanken über seine eigene Welt macht. Mit ging es immer wieder so, das ich vieles in unserem "System" hinterfragt habe.Das tolle an diesem Buch ist auch der Facettenreichtum, es ist keine seicht vor sich plätschernde Geschichte sondern über die gesamte Länge spannend und unterhaltsam. Immer wieder kommen wir zu neuen Erkenntnissen über das System und auch das Getto.  Es kommen immer neue Fragen auf, warum ist alles so wie es ist und warum wird es einfach hingenommen...

Fazit:

Ich bin gespannt auf den 2. Teil, welcher schon parat liegt und nur darauf wartet gelesen zu werden.Ich kann das Buch nur empfehlen und hoffe auf viele weitere Bücher aus der Feder von Tonia Krüger.