Rezension

Ein Leben ohne Simon...

Nachruf auf den Mond - Nathan Filer

Nachruf auf den Mond
von Nathan Filer

Bewertet mit 4 Sternen

Nachdem ich sehr viel Gutes über dieses Buch gehört hatte, war mein Interesse geweckt.

Im Roman geht es um den psychisch kranken Matthew, dessen Bruder Simon bei einem Familienausflug vor 10 Jahren starb. Seitdem ist die Familie nicht mehr dieselbe. Was geschah damals in jener Nacht?

Matthew fungiert in Roman als Ich- Erzähler und spricht den Leser oft direkt an. Die Ereignisse werden uns nicht chronologisch geordnet serviert, so dass man beim Lesen aufpassen muss, in welcher Zeit man sich gerade befindet. Mal sind wir in der Gegenwart unterwegs als Matt 19 jährig im Krankenhaus liegt und mal begleiten wir die Familie in der Vergangenheit.

Ich hätte nie erwartet, dass mich das Buch so sehr emotional berühren würde. Das angesprochene Thema Schizophrenie ist sehr ernst, es wird im Buch aber durchaus locker damit umgegangen.

Matthew als Charakter ist sehr speziell. Man spürt ihm seine Krankheit förmlich an und nicht immer kann man sein Handeln ganz nachvollziehen. Je mehr man liest und ihn besser kennenlernt, desto mehr stellt man fest was für ein liebenswerter Kerl Matt ist und man mag ihn immer mehr.

Die Familientragödie zieht sich durch das gesamte Buch, so dass eine gewisse traurige Grundstimmung immer vorhanden ist, was dem Roman aber keinesfalls schadet.

Dem Autor gelang es die Spannung konstant zu halten, denn das Geheimnis des verhängnisvollen Abends wird erst zum Schluss gelüftet. Das Ende hat mich tief berührt und ein paar Tränen entlockt.

Für mich war dieses Buch eine Überraschung, die mich emotional vollends erwischt und mich nachdenklich gestimmt hat.

Fazit: Wer sich nicht vor schweren Themen scheut, der wird von diesem Buch begeistert sein. Ich kann nur meine Leseempfehlung aussprechen.