Rezension

Ein leichter Nachgeschmack von Unglaubwürdigkeit

Bittere Sünde - Liselotte Roll

Bittere Sünde
von Liselotte Roll

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die beiden ersten aufgezeigten Misshandlungen produzieren Bilder im Kopf, die man nicht sehen will und das sage ich, die ich ein echter Thriller-Fan bin.

Zum Inhalt:

Erik Berggren wird ermordet, kurze Zeit später wird seine Mutter auf die gleiche Weise misshandelt, überlebt aber. Die Ermittler müssen tief graben, bis sie einen Zusammenhang mit Ereignissen in Argentinien herstellen, die sich vor vielen Jahren ereignet haben. Den Fall bearbeitet das Team um Magnus, anstatt dem Mörder auf die Spur zu kommen, kommt der Mörder Magnus und seiner Familie nah, viel zu nah.

 

Meine Meinung:

Schon mit der ersten Seite befindet sich der Leser mitten in der Handlung. Die beiden ersten aufgezeigten Misshandlungen produzieren Bilder im Kopf, die man nicht sehen will und das sage ich, die ich ein echter Thriller-Fan bin.

Der Protagonist Magnus Kalo macht keinen unsympathischen Eindruck, allerdings bin ich nicht richtig warm geworden mit ihm, das schiebe ich vor allem darauf, dass er als Familienmensch dargestellt werden soll, aber der Job viel zu oft vorgeht. Allerdings hat mir auch die Tiefe zu seiner Person gefehlt. Auch mit seiner Frau konnte ich mich nur zu Beginn der Handlung anfreunden. Sie will unbedingt in den Fall einbezogen werden, weil sie Psychologin ist, allerdings ist sie keine Beraterin der Polizei. Sie bohrt bei ihrem Mann so lange nach, bis er ihr die Details zum Fall erzählt, obwohl sie weiß, dass er seinen Job verlieren kann und dann begibt sie sich auch noch blauäugig in Gefahr.

Der Aufbau des Buches hat mir gefallen. Die Autorin springt zwischen den einzelnen Personen und Schauplätzen hin und her, durch die Kürze der Kapitel konnte ich der Handlung aber zu jedem Zeitpunkt folgen. Sie hat es geschafft, die Spannung, die sich schon auf den ersten Seiten aufgebaut hat, über die ganze Geschichte zu halten, so dass ich das Buch irgendwann nicht mehr aus der Hand legen wollte.

Allerdings habe ich auch einige Kritikpunkte an der Handlung, das reicht von Kleinigkeiten (warum geht die Autorin immer wieder auf das Kribbeln in Magnus Beinen an, wenn am Ende gar nicht mehr darauf eingegangen wird) bis zum Eindruck, dass in der zweiten Hälfte des Buches Vieles konstruiert wirkt.

Ich habe schon einige Krimis und Thriller gelesen, die in Skandinavien spielen, die meisten davon haben mir auch gut gefallen. Für Bittere Sünde vergebe ich aber nur 3,5 von 5 Sternen, weil am Ende ein Nachgeschmack von Unglaubwürdigkeit blieb.