Rezension

Ein letzter Tanz

Ein letzter Tanz - Judith Lennox

Ein letzter Tanz
von Judith Lennox

Inhalt

Esme lädt ihre Familie zur Feier ihres 75. Geburtstag in das einstige Herrenhaus "Rosindell" ein. Sie führt uns zurück in das Jahr 1917, welches ihr Leben von Grund auf verändert hat. Ihr Kindheitsschwarm Devlin fordert sie auf der Verlobungsfeier ihrer Schwester Camilla zu einem Tanz auf, der sie vom größten Glück in eine tragische Liebesgeschichte katapultiert und über Jahrzehnte ihr Dasein prägt.

Meine Meinung

Eigentlich mag ich die Bücher von Judith Lennox und habe auch schon so manchen Roman von ihr gelesen. Doch irgendwie wollte hier der Funke nicht überspringen. Dabei schreibt die Autorin gekonnt routiniert, aber so richtig gepackt hat mich die Familiengeschichte nicht. Einige Punkte wurden in epischer Breite erzählt, andere dafür kurz abgehandelt, was schade ist, weil genau diese mich teilweise mehr interessiert hätten.

Wunderbar gefallen haben mir die Bilder, die Lennox von dem Herrenhaus "Rosindell" und dessen malerischer Umgebung mit ihren Worten zu Papier bringt. Auch die Kriegsstimmung hat die Autorin gut eingefangen, wenngleich ich auch hier manche Passagen als zu lang empfunden habe.

Die Zeichnung der Protagonisten hingegen fiel für mein Empfinden zu blass, klischeehaft und stereotyp aus. Durch die schwarz/weiß-Beschreibungen der einzelnen Charaktere war es schwer Zugang zu den Figuren zu bekommen und ich muss gestehen, dass nicht einer von ihnen mich wirklich erreicht hat.

Herausfordernd sind die zeitlichen Sprünge in der Geschichte, die den Lesefluss erschweren und nicht immer einen Sinn ergeben haben. Hier hätte mir eine chronologische Abfolge besser gefallen, da man sich dann nicht immer wieder neu hätte in der Handlung einfinden müssen.

Fazit

"Ein letzter Tanz" ist ein solide erzählter Familienroman, der zum Teil gut unterhält, aber leider auch einige Längen aufweist.