Rezension

Ein Lied das niemand hört. Wirklich niemand?

Soul Screamers 1: Mit ganzer Seele - Rachel Vincent

Soul Screamers 1: Mit ganzer Seele
von Rachel Vincent

Bewertet mit 3.5 Sternen

Zitat S.31 Als hätte er mit der Antwort gerechnet, lächelte Nash breit, und ich spürte wie ich rot wurde. “Hast du Lust, morgen Abend vorbeizukommen?” Hierher, zu ihm nach Hause? Keine Chance! Ich war zwar willensschwach, aber nicht dumm.

Ein Lied das niemand hört. Wirklich niemand?

Kaylee ist 16 und hat ein relativ normales Leben. Relativ, weil sie bei ihrem Onkel und dessen Frau und Tochter lebt, weil ihr Vater seit Kaylees Mutter gestorben ist im Ausland lebt.
Und, weil Kaylee des öfteren an Panikattacken leidet, wegen der sei auch schon in einer psychiatrischen Einrichtung gewesen ist und in die sie nie wieder zurück will.
Deswegen “verheimlicht” Kay alle auch nur leicht aufkommenden Attacken vor ihrer Tante.
Dummerweise lernt der Leser Kaylee kennen, als sie mit ihrer Freundin Emma, in eine Bar eingeschlichen, kurz vor einer dieser Schreiattacken steht. Ein Mädchen in der Bar mit einer seltsamen schwarzen Aura scheint der Auslöser zu sein. Leider wird Kaylee gerade vom Schultraumtypen Nash angesprochen, der sie aus der Bar begleitet als sie dann noch panisch wird.
Zu ihrem Erstaunen schein seine Stimme ihre Panikattacke und das Schreien zu besänftigen.
Das Mädchen in der Bar stirbt. Und sie bleibt nicht die einzige. Und Kaylees Attacken scheinen dem immer voraus zu gehen.
Durch Nash findet sie kurze Zeit nach dem Erlebnis in der Bar heraus, dass sie eine Banshee ist. Und Nash übrigens auch. Ihr Schreien ist wirklich eine Todesankündigung, aber in den Ohren eines männlichen Banshee klingt das Lied wie die schönste Musik der Welt.
Kaylee ist neugierig und stellt viele Fragen über ihr Banshee-Dasein, so kommt es das Nash sie zu einem Reaper bringt. Todd. Dieser kann ihr die Fragen über Leben und den Tod besser beantworten.
So kommt es auch, dass Kaylee bemerkt, dass der Tod der Mädchen irgendwie seltsam ist. Und die drei ungewöhnlichen Freunde kommen einem Komplott auf die Spur bei der es um die Liste des Todes geht, Eitelkeit und noch mehr Banshees. Sogar Kaylees Vater steht auf einem wieder vor der Tür.

Soul Screamers-Mit ganzer Seele ist der erste Teil einer Reihe, der bereits im Oktober 2011 erschienen ist. Das nimmt dem ganzen aber nicht das Neue durch die mal etwas andere Thematik. Banshees gibt es ja nicht in jeder Geschichte.
Mit knapp 300 Seiten hat das Buch einen angenehmen Umfang für jugendliche Leser und bietet trotzdem noch genug Platz um die Welt der Banshee einführen zu können. Natürlich werden nicht alle Fragen beantwortet, sonst bliebe nichts für die Folgebände, aber es reicht um die Geschehnisse im ersten Teil zu erklären.
Generell beweist die Protagonistin Kaylee im ersten Band der Geschichte keine heldenhaften Superfähigkeiten. Wenn ihre Gabe zu Tage tritt ist der Teil mit dem Sterben schon geschehen und die Gabe einzusetzen ist auch nicht kostenfrei.

Zu den Charakteren selbst bleibt gar nicht so viel zu sagen. Kaylee erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht, also bekommt man natürlich in ihre Gedanken den besten Einblick.
Trotzdem habe ich nicht so richtig einen Bezug zu Kay aufbauen können. Auch Nash bleibt relativ blass, obwohl der neben ihr der einzige echt Protagonist ist.
Liegt natürlich auch wieder viel am Ich-Erzähler.
Generell ist die Sprache aber einfach gehalten und jugendlich geschrieben, also dem Alter der Charaktere entsprechend und angebracht. Für Jugendliche sollte sich so eine ziemlich runde Sprache ergeben.

Das Cover des Buches zeigt ein schreiendes, junges Mädchen im grau-weißen Nebel.
Ich finde, das passt hervorragend zur Geschichte und auch den Seelen die besungen werden und im Buch beschrieben und auch zu Kaylee und dem Banshee Thema.
Das Buch könnte übrigens anstatt Soul Screamers auch Soul Singers heißen, denn eigentlich besingen Banshees in dieser Reihe die Seelen. Es hört sich nur für alle anderen an wie Schreien. ;)

Fazit: Ein Lied das niemand hört und doch wunderschön ist, doch auch der Preis dafür ist nicht ohne. Der erste Band der Reihe bietet einen guten Überblick über das was noch kommt und ist gute und leichte Lektüre für zwischendurch.