Rezension

Ein locker leichter Krimi für zwischendurch, der mich begeistern und gut unterhalten konnte

Mord in Ditzum. Ostfrieslandkrimi - Susanne Ptak

Mord in Ditzum. Ostfrieslandkrimi
von Susanne Ptak

Bewertet mit 5 Sternen

“Mord in Ditzum” ist der fünfte Band rund um Josefine Brenner. Da die Fälle aber in sich abgeschlossen sind, kann man sie unabhängig voneinander lesen.
Diesmal geht es um einen besonders kniffligen und vielschichtigen Fall, der schnell weite Kreise zieht.
Ein totes Mädchen und eine Welt die ins Wanken gerät.
Eine Dorf, das einer Mauer des Schweigens gleicht und eine Frau die nichts auslässt, um der Lösung auf die Spur zu kommen.
Auch wenn es noch so knifflig und erschütternd ist, so bleibt auch der Humor nicht auf der Strecke. Daher hab ich mich nicht selten mit einem Grinsen im Gesicht erwischt, was das Ganze für mich sehr auflockerte.
Die Dramatik des Ganzen ist gewaltig, dennoch gelingt es der Autorin sehr viel zwischenmenschliche Gefühle einzubinden, die das Ganze weicher und losgelöster machen.
Ihm einfach viel mehr Gefühl und Tiefe einhauchen.
Die Verzweiflung und Traurigkeit ist groß und doch entwickelt man immer Stärke und Mut, um dem Ganzen Herr zu werden.
Man möchte unbedingt wissen, was dahintersteckt und gibt zu keiner Zeit Ruhe.
Bis man eine Lösung hat.
Doch möchte man all den Schmerz in sich aufnehmen und die Folgen die daraus resultieren?
Und dazwischen bleiben einem auch nicht die Kälte und Abgründigkeit verborgen, was dem Ganzen eine völlig andere Dimension verleiht.

Sofort nahm mich wieder der ostfriesische Flair gefangen. Der leichte und lockere Schreibstil der Autorin ließ mich nur so durch die Zeilen fliegen.
Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und wachsen schnell ans Herz. Besonders gut hat mir gefallen, dass man verschiedene Perspektiven erfährt. Das gibt dem Ganzen viel Raum und Tiefe. Es hat mir außerdem geholfen in ihre Gedanken und Handlungen einzutauchen und mir ein Bild von Ihnen zu machen.
Es brachte zugleich auch sehr gut die Emotionen an die Oberfläche und es wurde greifbarer für mich.
Man kann sich gut mit den Charakteren identifizieren und ihre Handlungen nahvollziehen.
Doch wohin es mich letztendlich hinführen würde, hätte ich mir nie zu träumen gewagt.
Es ist perfide und hat mich wirklich erschüttert. Zudem kam ich nicht umhin Mitgefühl zu entwickeln.
Ich bangte und zitterte wirklich jede Sekunde mit, empfand aber zugleich auch sehr viel Wut und Hilflosigkeit.
Es ist eine Geschichte die nicht nur den Boden unter den Füßen wegzieht, sondern dazu auch wirklich sehr ans Herz geht.
Bei dem was zwischen den Zeilen steht, dachte ich wirklich es zerreißt mich gleich.
Es liegt so viel Traurigkeit und Dramatik dahinter, das man einfach nur am Boden ist.
Man beleuchtet die verschiedenen Blickwinkel und lernt zu verstehen.
Es ist eine sehr komplexe Story, bei der man aber sehr gut mitkommt und die bis zum Ende wirklich unvorsehbar ist.
Das Ende war für mich schlüssig, wenn auch sehr dramatisch.
Eine Story die auch eine ernste Thematik nicht außen vor lässt, gern hätte man dies auch noch weiter ausarbeiten können.
Gekonnt werden Wendungen eingewoben, die alles anders erscheinen lassen.
Für mich wieder ein sehr toller Ostfrieslandkrimi, der authentisch ist und mich gut unterhalten hat.

Fazit:
Der fünfte Fall für Josefine Brenner ist verzwickt, vielschichtig und dramatisch.
Ostfriesischer Charme, toll ausgearbeitete Charaktere und eine Handlung die erschütternder und wendungsreicher nicht sein könnte.
Ein locker leichter Krimi für zwischendurch, der mich begeistern und gut unterhalten konnte.

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