Rezension

Ein Löffel zu viel davon, ein Löffel zu wenig davon... oh, versalzen

The School for Good and Evil 01 - Soman Chainani

The School for Good and Evil 01
von Soman Chainani

Bewertet mit 2 Sternen

Ach, Mensch. Es hätte so toll werden können. Als ich das erste Mal den Klappentext zu diesem Buch las, war ich gleich Feuer und Flamme. Nachdem ich jedoch einige Rezensionen gelesen habe, in denen bemängelt wurde, dass die Geschichte zu klischeebehaftet sei, wurde meine Euphorie etwas gebremst. Dennoch hatte ich mich auf ein zauberhaftes Märchen gefreut, dass vielleicht die eine oder andere Überraschung bietet. Schließlich liebe ich Märchen und ein wenig Klischee gehört da meiner Meinung sogar irgendwie dazu. Also wollte ich mir doch meine eigene Meinung über die School for Good and Evil bilden.

Anfangs kam ich auch noch ganz gut in die Geschichte rein, auch wenn man hier sogar noch tiefer in die Märchen-Klischee-Kiste gegriffen hat, als gedacht. Der Autor scheint es sich sogar zum Ziel gemacht zu haben alles noch zunehmend zu überspitzen. So sind beispielsweise alle Schüler auf der Schule der Bösen hässlich, schwarz gekleidet, lieben die Einsamkeit und haben ein Faible für das Groteske. Auf der Schule der Guten hingegen sind alle überaus schön, top-gestylt in rosa Outfits und wirken durch ihr gekünsteltes Auftreten stets irgendwie arrogant. Die Guten besitzen eine eigene Beauty-Lounge, in der sie jederzeit aufgebretzelt werden können, während die Bösen in einer stillen Kammer irgendwo regelmäßig gefoltert werden. Bis zu einem gewissen Grad konnte ich mich auf diese Überspitzungen einlassen, doch irgendwann wurde mir das doch alles zu viel, da alles immer absurder wurde. Zudem kam die Story auch nicht wirklich in Gang. Zu Beginn fand ich es noch interessant zu lesen wie die eher morbide Agatha auf der Schule der Guten landet und ihre beste Freundin Sophie bei den Bösen unterkommt. Danach dreht sich über die Hälfte des Romans eigentlich nur noch darum, dass sich beide sicher sind, dass sie vertauscht und auf die falschen Schulen geschickt worden sind. Die Wendungen fand ich dann auch nicht sonderlich überraschend, auch wenn das Ende das Buch doch noch ein wenig davor gerettet hat komplett bei mir durchzufallen.

 

PRO&CONTRA:

+ schönes Layout, das nicht nur durch das Cover und die Karte der beiden Schulen auffällt. Auch die Geschichte wird visuell durch Schilder, Stundenpläne etc. aufgelockert

+ tolle Grundidee

- platte Charaktere

- größtenteils mangelhafte Umsetzung

- die Story kommt erst zum Ende in Fahrt

 

DRAMATURGIE:

(Die Dramaturgie wird nur bedingt in die endgültige Wertung aufgenommen. Sie soll euch Lesern nur als Hilfe dienen damit ihr wisst, was ihr (nicht) zu erwarten habt. Fehlende Romance oder Action muss also nichts Schlechtes sein ;) )

Spannung: 2/5 Schattenfedern

Action: 2/5 Schattenfedern

Drama: 2/5 Schattenfedern

Romance: 2/5 Schattenfedern

Humor: 3/5 Schattenfedern

Anspruch: 1/5 Schattenfedern

 

WERTUNG:

Cover/Gestaltung: 5/5 Schattenfedern
Charaktere:  1,5/5 Schattenfedern
Schreibstil: 2/5 Schattenfedern
Handlung:  1/5 Schattenfedern

Lesespaß: 2/5 Schattenfedern

 

FAZIT: 

Zu überspitzte Märchen-Klischees, die man zum Ende fast mit Gewalt versucht doch noch zu durchbrechen. Ich glaube dennoch, dass der Autor in den nachfolgenden Bänden noch eine bessere Richtung einschlagen könnte. Der Auftakt jedoch war mir oft zu überzogen und wirr, sodass ich manchmal das Gefühl hatte, dass gar kein roter Faden vorhanden sei. Den nächsten Teil werde ich nur anlesen, wenn ich die Möglichkeit habe es mir auszuleihen.