Rezension

Ein Märchen aus 1001 Nacht neu interpretiert

Ein Kuss aus Sternenstaub - Jessica Khoury

Ein Kuss aus Sternenstaub
von Jessica Khoury

„Du kleine Närrin. Du hättest frei sein können, du hättest bei mir sein können, aber stattdessen wilst du schon wieder dein Wesen für einen Menschen verraten. Wie viele von ihnen willst du noch wegen solcher Launen ins Verderben stürzen? Wie viele Städte müssen brennen?…“ Zihan, Seite 367

Auf dieses Buch habe ich schon so lange gewartet. Es stand ganz oben auf meiner Wunschliste und deshalb habe ich hier auch Freudentänze aufgeführt, als ich die Zusage vom Verlag bekam, dass ich ein Rezensionsexemplar ergattert hatte.

Tausend Dank an die Verlagsgruppe RandomHouse/cbj für das Rezensionsexemplar.

Inhalt

Sie ist ein Dschinny und hat schon mehr Menschen und Völker fallen sehen als man sich vorstellen kann. Nichts will sie mehr als ihre Freiheit von der Lampe. Er ist ein Dieb und auf Rache aus. Gemeinsam vom Schicksal zusammen geführt, versucht jeder sein Ziel zu erreichen, koste es, was es wolle, doch eben jedes Schicksal hat etwas ganz anderes für beide vorgesehen. Doch als sie es begreifen, ist es fast zu spät.

Meine Meinung

Zarah ist schon über 4000 Jahr alt und seither in der Lampe gefangen. Sie ist eine der mächtigsten Dschinny, eine Scheitan, doch stürzte über die Liebe zu ihrer Herrin Roshanna und vernichtet ungewollt deren gesamtes Königreich. Jahrhunderte später taucht ein Dieb in den im Sand der Wüste verschütteten Überresten des einstigen Palastes Roshannas auf und findet die Lampe von Zarah. Während sie sich mit seiner Hilfe aus der Tiefe befreit, ist er von Hass getrieben. Gemeinsam gelingt ihnen die Flucht, ihr vor der Vergangenheit, ihm vor seinen Verfolgern. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach der Erfüllung ihrer Wünsche. Sie nach Freiheit, er nach Rache für den Tod seiner Eltern. Doch eigentlich verbindet sie etwas ganz anderes, altes und so viel Mächtigeres, dessen sie sich jedoch erst sehr viel später bewusst werden.

Als ich mit dem Buch begonnen habe, strotzte ich nur so vor Erwartungen. Vielleicht hatte ich auch zu hohe Ansprüche. Manchmal sollte man versuchen neutral an die Geschichten heran zu gehen. So war zwar der Beginn der Story recht gut, aber noch konnte ich weder mit den Charakteren, noch mit der Geschichte richtig warm werden. Als ich dann auch noch las, dass der Hauptprotagonist Alladin heißt, war bei mir zunächst der Ofen aus. Prompt kamen mir Erinnerungen und Charaktere von Disneys Alladin in den Sinn und es fiel mir wirklich schwer, dem eigentlichen Verlauf noch unvoreingenommen zu folgen.

Zum Glück bekam Jessica Khoury nach etwa hundert Seiten dann doch noch die Kurve und verwandelte „Ein Kuss aus Sternenstaub“ in ein spannendes und mitreißendes Märchen aus 1001 Nacht, das mich schließlich bis zum Ende gefangen nahm.

Auch die Charaktere schlichen sich dann doch noch in mein Herz und ließen mich mitleiden und -fiebern.

Das Ende ist jetzt zwar nicht ganz so zu meiner Zufriedenheit, aber ich kann durchaus damit leben. Schön ist es auch, dass es sich endlich mal wieder um einen Einzelband handelt und um keine Buchreihe. Lesen, genießen, abschließen. Das tut zwischendurch mal richtig gut. Damit punktet das Buch zusätzlich bei mir.

Jessica Khoury ist am Ende doch noch gelungen, was ich nicht mehr gewagt habe, zu hoffen. Mein absolutes Wunschbuch ist ein tolles Buch geworden. Auch wenn es nicht mein Lese-High-Light des Jahres wird, ist es dennoch eines der bisher besten Bücher diesen Jahres und vorallem eine gute Unterhaltung.

Ob ich es jetzt als Adaption oder Neuinterpretation von Alladin und die Wunderlampe bezeichnen würde. Ja, vielleicht im weitesten Sinne, aber im Grunde bin ich, trotz des Namens, über diesen Vergleich erst richtig gestolpert, als ich mit dem Buch schon fertig war; und das finde ich eigentlich ganz gut, weil es auch einfach als was ganz Neues dastehen kann.

Fazit

Nach etwas schwächerem Start konnte mich das Buch überzeugen und reiht sich in die Reihe der Büher ein, die dieses Jahr bei mir punkten konnten. Ich kann ruhigen Gewissesns eine Leseempfehlung aussprechen und lege es allen ans Herz, die gern gegensätzliche Charaktere mögen und Märchen aus 1001 Nacht.