Rezension

Ein märchenhaftes Debüt

Zwischen Schnee und Ebenholz (Die Märchenherz-Reihe 1) - Ann-Kathrin Wolf

Zwischen Schnee und Ebenholz (Die Märchenherz-Reihe 1)
von Ann-Kathrin Wolf

Klappentext

Mit dem Auftauchen des ungewöhnlich jungen und viel zu attraktiven Referendars William Grimm an ihrer Schule scheint das Leben der 17-jährigen Alexandra White auf einen Schlag ein anderes zu werden. Nicht genug, dass ihre Großmutter als Märchenerzählerin arbeitet und Alexandra dank ihrer blassen Haut »Schneewittchen« genannt wird, auf einmal verfolgen sie die Erzählungen bis in den Unterrichtsstoff hinein – und darüber hinaus. Denn wer sind die Zwillinge Lukas und Gabrielle, die auch neu an ihrer Schule sind? Und warum riecht es plötzlich überall nach Wolf? Ehe sich Alexandra versieht, befindet sie sich in ihrem eigenen Märchen, nur ist das Happy End noch lange nicht in Sicht…

Cover

Das Cover finde ich sehr schön, und passend zu Thematik. Das Mädchen sieht sehr schneewittchenhaft aus und mir gefällt insbesondere die Schriftart von „Schnee“ und „Ebenholz“ Die Blautöne passen außerdem sehr schön zum Schneethema, und da die Geschichte ja auch im Winter spielt, passt es umso besser. Eine sehr gelungene Umsetzung. Und den Titel finde ich auch sehr schön, obwohl ich auch den Originaltitel „Weiß wie Schnee“ sehr mochte.

Über das Buch

Alex lebt mit ihrer Großmutter in einem gemütlichen Haus in einer Kleinstadt. Ihre Großmutter ist Märchenerzählerin, deswegen, und wegen ihres Aussehens wird sie in der Schule „Schneewittchen“ genannt. Doch etwas scheint sich im Leben der 17-jährigen zu verändern. Nachts plagen sie mysteriöse Träume und als der Referendar William Grimm an die Schule kommt, wird das Thema Märchen plötzlich auch dort thematisiert. Während Alex sich durch den Alltag kämpft, steht ihr zum Glück ihre beste Freundin Lilly bei. Mehr möchte ich an dieser Stelle lieber nicht verraten, denn es soll ja spannend bleiben.

Obwohl das Buch nicht aus der Ich-Perspektive geschrieben ist, kann man den Gefühlen der Personen sehr gut folgen. Neben der Haupthandlung die Alex folgt, gibt es auch immer wieder Szenen aus einer anderen Perspektive, zu der ich aber noch nicht mehr verraten will. Besonders gut haben mir die Märchenzitate am Anfang der Kapitel gefallen. Manchmal lohnt es sich, genauer hinzuschauen, denn die passen inhaltlich meist sehr gut zu dem Kapitel.

Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen und waren sehr authentisch. Die schüchterne Alex war mir gleich sympathisch mit ihrer ruhigen Art. Aber auch ihre Freundin Lilly habe ich sehr ins Herz geschlossen. Sie ist so unglaublich selbstbewusst, weiß, was sie will und ist dabei auch nicht auf den Mund gefallen. Dennoch hat sie einen sehr weichen Kern und man konnte sehr gut spüren, wie tief die Freundschaft zwischen ihr und Alex ist. Jeder, der eine Freundin wie sie hat, kann sich wirklich glücklich schätzen. Auch William Grimm mochte ich, obwohl ich ihm zwischenzeitlich am liebsten den Hals umgedreht hätte, aber naja, es war einfach mal nötig, dass ihm jemand den Kopf zurecht rückt. Auch die Zwillinge Lukas und Gabrielle fand ich sehr interessant, auch wenn wir über sie leider noch nicht ganz so viel erfahren haben. Insgesamt fand ich die Charaktere sehr harmonisch und passend.

Die Story hatte einen sehr schönen Spannungsbogen. Es ging zunächst langsam los und wir erfahren etwas über Alex und ihr Leben. Doch zunehmend kommen Fragen auf schnell merkt man, dass die Situation sich langsam zuspitzt. Das Ende war einfach nur genial, ich bekomme immer noch eine Gänsehaut, wenn ich daran denke, aber auch hier wird natürlich nichts verraten. Ich kann aber sagen, ,dass das Thema Märchen sehr gut mit einer modernen Geschichte verknüpft wurde, ohne dass dabei die fantastischen Aspekte zu sehr in den Vordergrund rücken. Spannung und Gefühle halten sich hier sehr gut die Waage.

Wie in fast jedem Buch gibt es natürlich auch in „Zwischen Schnee und Ebenholz“ eine Liebesgeschichte, denn an diesem Thema komm man, vor allem im Zusammenhang mit Märchen, wohl einfach nicht vorbei. Ann-Kathrin schafft es dabei aber sehr gut, nicht ins kitschige abzurutschen. Was mir besonders gut gefallen hat ist das Fehlen gesäuselter Liebeserklärungen, nachdem sich die Protagonisten gerade mal ein paar Tage kennen. So etwas ist einfach total unrealistisch, und dass darauf verzichtet wurde, finde ich einfach super. Die Gefühle die es hier gibt erscheinen plausibel und realistisch.

Fazit

“Zwischen Schnee und Ebenholz” ist ein fantastisches Debüt, dass den Leser auf ganz neue Art in die Welt der Märchen entführt. Die Protagonisten sind authentisch und liebenswert und die Story spannend. Ich bin auf jeden Fall begeistert und kann es allen Märchen-Fans und solchen, die es werden wollen, nur ans Herz legen. Ich hoffe sehr, dass auch die Fortsetzung bei Im.press erscheinen wird.