Rezension

Ein Mann und sein Kater

Bob, der Streuner
von James Bowen

Bewertet mit 5 Sternen

James Bowen hatte nicht wirklich viel Glück in seinem bisherigen Leben. Seine Eltern trennten sich als sie klein waren und seine Mutter wanderte mit ihm nach Australien aus. Während seiner Kindheit musste er immer wieder umziehen, sodass er nie wirklich heimisch wurde. Auch das Verhältnis zu seiner Mutter wurde immer schwieriger, sodass er mit 16 die Schule schmiss und auszog. Sein Plan: Nach London gehen und Musikkarriere machen. Nach London kam er, aber mit der Musik hat es nicht so geklappt. Stattdessen versank er im Drogensumpf und hielt sich mit kleineren Diebstählen und Straßenmusik über Wassern. Doch eines Tages nahmen sich Streetworker seiner an, er machte einen Entzug und bekam eine Sozialwohnung in London. Sein Geld verdiente er nach wie vor als Straßenmusiker - alles in allem kein sonderlich guter Lebenslauf für einen Mann Ende 20.

 

Als er jedoch an einem Donnerstagabend im März 2007 nach Hause kommt, findet er auf dem Fußabtreter eines Nachbarn eine Katze. Im Glauben, dass diese zu jemandem im Haus gehört, belässt er sie, wo sie ist. Als das Tier jedoch am Samstag noch immer auf diesem Fußabtreter liegt, nimmt sich James seiner an. Erst versucht er zu erkunden, ob die Katze jemandem gehört - was nicht der Fall ist. Er nimmt das Tier zu sich und kümmert sich um den abgemagerten, verletzten Kater. Die Beiden verstehen sich ziemlich gut, doch für James ist klar, der Kater ist ein Streuner und sobald er wieder gesund und kastriert ist, wird er ihn wieder in die Freiheit entlassen.

 

Bob, auf den Namen wurde er von James getauft, jedoch hat keinerlei Ambitionen, wieder auf der Straße zu leben, dafür gefällt es ihm bei James zu gut. Anstatt also wieder ein eigener Herr zu sein, zieht Bob eines Tages mit James los, als dieser zu seiner Arbeit als Straßenmusiker aufbricht. Wider erwartend kommt Bob sehr gut zurecht und wirkt auch noch als Publikumsmagnet, sodass die Einnahmen an den Tagen, an denen er dabei ist, immer um einiges höher ausfallen, als an den Tagen, an denen James allein Musik macht. Nach und nach gelangt Bob zu immer größerer Berühmtheit, doch es gibt auch Neider ...

 

 

Ein Mann und sein Kater! Bei diesem Buch handelt es sich um die gemeinsame Gesichte von James Bowen und dem Kater Bob, wie sie sich fanden und Freunde wurden. Durch Höhen und Tiefen gingen die Beiden, doch eines war von Anfang an klar, sie wollten für einander da sein. Für James war es nicht immer leicht, Bob gerecht zu werden, denn auch ein Kater hat Ansprüche und auch ein Kater wird mal krank, doch eines steht fest, was auch passiert, James würde für Bob alles hergeben, was er besitzt. Diese bedingungslose Liebe zu seinem Kater, wird von demselben erwidert und anstatt wieder frei und ungebunden zu sein, entschied sich dieser Jungkater im Alter von ca. 9 - 10 Monaten, bei diesem Menschen zu bleiben und ihm ein Seelengefährte zu werden. Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm und ansprechend zu lesen, sodass ich das Buch am Stück gelesen habe.