Rezension

Ein Meisterwerk mit einer spannenden, rasanten, außergewöhnlichen und gut ausgearbeiteten Geschichte und einem fesselnden Schreibstil

Inferno - Dan Brown

Inferno
von Dan Brown

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt

Robert Langdon, der Symbolforscher aus Harvard, wacht im Krankenhaus auf und kann sich nicht mehr an die letzten zwei Tage erinnern. Verwirrt, weil er nicht weiß was passiert ist und was sein merkwürdiger Traum bedeuten soll: Eine Frau steht an einem von Blut rotgefärbten Fluss, in dem sich Menschen qualvoll krümmen. Die Nachricht der Frau an Langdon: „Suche, und du wirst finden.“
Damit beginnt Robert Langdons Suche nach der Lösung des Rätsels um Dantes Inferno, gemeinsam mit der Ärztin Sienna Brooks, die ihm rätselhaft erscheint, und gejagt von skrupellosen Gegnern. Auf dem Spiel steht das Wohl der gesamten Menschheit.

Meine Meinung

Brown schafft eine außergewöhnliche, nachdenkliche und gut ausgearbeitete Geschichte. Zu Beginn baut er gleich Spannung auf. Am Ende der Kapitel ist man immer gespannt, wie es weitergeht und mag das Buch gar nicht aus der Hand legen. Die Geschichte ist in der dritten Person aus Sicht Robert Langdons geschrieben. Jedoch geben einige Kapitel Einblicke in andere Perspektiven von Personen, die für die Geschichte unersetzlich sind. Auf diese Weise erhält der Leser ein paar ergänzende Informationen über die Situation, was die Spannung noch zusätzlich steigen lässt. Was diese Personen aber mit dem Rätsel zu tun haben und was das alles zu bedeuten hat, erfährt der Leser erst später.

Die Protagonisten Robert Langdon und Sienna Brooks waren mir gleich sympathisch. Die Gedanken Langdons sind durch den Kursivdruck klar von der Handlung abgegrenzt. Dan Browns Schreibstil ist leicht zu lesen und man fliegt regelrecht durch die Seiten. Durch die genauen Beschreibungen ist die Handlung leicht nachzuvollziehen, was durch die anschaulichen Vergleiche noch unterstützt wird:
„Die Erinnerungen kehrten nur langsam zurück … wie Blasen, die aus den Tiefen eines bodenlosen Brunnens an die Oberfläche steigen.“

Die Geschichte wirkt durch zahlreiche italienische Sätze realistischer. Trotzdem ist alles zu verstehen, weil die wichtigen Aussagen noch einmal übersetzt wiedergegeben werden.

Allerdings gibt es zu Beginn vieler Kapitel und auch zwischendurch eine lange Erklärung über Dante, ein Kunstwerk oder einen Raum. Einerseits sind einige Erläuterungen interessant und wichtig, um das Rätsel zu verstehen und zu lösen, andererseits kommen sie so oft vor und sind ausufernd, dass sie einen nerven und langweilen. So zieht sich das Buch in die Länge und durch diese Beschreibungen schreitet die Handlung nur schleppend voran.

Was mir neben den ausufernden Beschreibungen des Umfelds und deren Gegenstände ebenfalls nicht gefiel ist, dass zu Ende zwei Dinge ungeklärt blieben. Das eine ist nicht wichtig, um die Geschichte zu verstehen, allerdings hätte ich mir eine Erklärung gewünscht, um meine Neugierde zu stillen und da es für mich unerklärlich und ein bisschen weit hergeholt ist. Die andere Sache ist von Bedeutung und lässt für mich das Verhalten von Sienna Brooks gegen Ende des Buches unglaubwürdig erscheinen. Aus diesem Grund finde ich die Handlung um Sienna Brooks am Ende nicht so gut gelungen.

Fazit

Trotz zweier Unklarheiten und den manchmal zu langen Beschreibungen von Kunstwerken ist Dan Brown ein spannendes, außergewöhnliches und rasantes Meisterwerk gelungen, das zum Nachdenken anregt. Inferno ist von diesem Autor mein erstes Buch, aber nach diesem kann ich sagen, dass Brown definitiv ein sehr guter Schriftsteller mit besonderem Schreibstil ist. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen!

Kommentare

sphere kommentierte am 10. November 2016 um 19:15

Welche Unklarheiten hast du denn? Vielleicht lassen sich diese ja durch eine Offenlegung lösen