Rezension

Ein neues Lieblingsbuch und ein grandioser Auftakt!

Silber - Das erste Buch der Träume
von Kerstin Gier

Bewertet mit 5 Sternen

Liv ist ein 15 jähriges Mädchen, welches zusammen mit ihrer Schwester Mia und ihrem Kindermädchen Lottie zu ihrer Mutter nach London zieht, welche dort als Literaturwissenschaftlerin arbeitet. Doch statt wie geplant in ein süßes, verträumtes Cottage zu ziehen, sollen sie jetzt plötzlich mit ihrer Mutter zu ihrem neuen Freund und seinen Kindern. Die Begeisterung dafür hält sich bei den beiden Mädchen in Grenzen.  Doch als wäre das nicht schon genug Aufregung, werden auch Livs Träume immer eigenartiger. Nicht nur das sie auf Lottie mit einem Hackebeil trifft, auch begegnet sie den 4 angesagtesten Jungs ihrer Schule im Traum, ihr baldiger Stiefbruder Grayson, Arthur, Jasper und Henry, welche ein unheimliches Ritual durchführen. Als wäre das nicht komisch genug, scheint es so als hätten die Jungs genau das selbe geträumt, denn sie wissen Dinge die LIv nur in ihren Träumen sagte. Was geht hier nur vor sich?

Auf Silber war ich wirklich schon sehr gespannt,  Rubinrot von Kerstin Gier hatte mir schon sehr gut gefallen, demnach hatte ich auch gewisse Erwartungen an dieses Buch.
Die Idee mit den Träumen hat mir von Beginn an sehr gut gefallen, ich selbst kann luzid träumen, sprich mich selbst im Traum steuern und alles im Traum verändern, daher fand ich es wirklich interessant darüber zu lesen. Die Idee mit den Träumen im Buch war für mich völlig neu und ich fand das sie überzeugend umgesetzt wurde. Livs Träume und die die sie besucht waren wirklich toll beschrieben,  ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie oft ich selber gerne da gewesen wäre.
Nicht nur die Träume wussten zu überzeugen, auch die Handlung an sich konnte mich unterhalten. Mir hat wirklich gut gefallen wie Liv immer mehr über die Träume herausgefunden hat und was die JUngs damit zu tun haben, ich kann also sagen das die Geschichte durchaus spannend ist.  Doch auch die ruhigeren Passagen im Buch, in denen Liv sich nicht in den Träumen aufhielt, waren interessant. Währenddessen hatte man einen tollen Einblick in Livs alltäglichen Wahnsinn. Obwohl einiges in der Geschichte vorhersehbar war, gab es auch Stellen die mich wirklich überrascht haben. Ich muss sagen das die Handlung noch viel Potenzial für die nächsten Bücher bietet.
Mit Liv hat Kerstin Gier wirklich einen grandiosen Charakter erschaffen. Von der ersten Minute an war ich von Liv begeistert, für mich war sie wirklich außergewöhnlich und trotzdem so schön normal.  Ihre Schlagfertigkeit habe ich geliebt und hat mich so manches Mal zum Lachen gebracht. Ihre Schwester MIa ist ihr wirklich sehr ähnlich, denn sie ist auch nicht auf den Mund gefallen, besonders schön fand ich das man beim lesen wirklich das Gefühl hatte das Beide Geschwister sind. Aber auch die anderen Charaktere haben mir alle gut gefallen, ausnahmslos. Die vier Jungs mochte ich auch sehr gerne, wobei ich sagen muss das ich über sie doch gerne noch etwas mehr erfahren hätte.
"Er legte einen Arm um meine Schulter.  ≫Liz ist noch ganz verdattert, dass Jasper Grant sich ihren Namen gemerkt hat, stimmts?≪  ≫ Ja, vor allem, weil es der falsche Name ist ≪ sagte ich und befreite mich aus seinem Kalmmergriff.  ≫Ich heiße Olivia.≪" (S.111)
Der Schreibstil konnte mich auch hier, wie schon bei Rubinrot, vollends überzeugen. Er war schön leicht, konnte mich sofort packen und mit reißen. So hab ich das gerne.

Schon allein durch den grandiosen Humor ist Silber von Anfang an unterhaltsam und auch Liv mit ihrer spritzigen Art garantiert ein traumhaftes Lesevergnügen.