Rezension

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Ein packender Thriller, der mich überzeugt hat!

Im dunklen, dunklen Wald
von Ruth Ware

Nora wacht im Krankenhaus auf. Schwer verletzt versucht sie die letzten Tage zu rekonstruieren. Was ist wirklich geschehen? Von einer ehemaligen Freundin, die sie zehn Jahr nicht gesehen hat, zu deren Junggesellinnenabschied eingeladen, verbrachte sie das Wochenende mit ein paar anderen tief im Wald. Doch die Partynacht nimmt ein grauenvolles Ende. Aber welche Rolle spielte Nora selbst dabei?

Die Grundprämisse mag nicht neu erfunden sein, mich konnte dieser psychologisch raffiniert aufgebaute Thriller aber packen! Nora ist eine sehr gut ausgearbeitete zurückhaltende Persönlichkeit. In Stresssiuationen fällt sie immer noch ins Stottern zurück. Nur ungern sagt sie dem Junggesellinnenabschied zu und auch nur, weil eine andere Freundin sie belgeitet.
Die Atmosphäre ist schnell am Kippen. Man spürt in dem unheimlichen, abgeschiedenen Glashaus, dass sich ein Drama anbahnt und mehr als eine Person nur eine Rolle spielt. Was mich dabei wirklich unterhalten konnte, sind die vielen Erkenntnisse und Beobachtungen,  die Nora macht. Die Macht hat, wer einen Schritt zurücktreten und beobachten kann. Unterschwellige Drohungen und Vermutungen lassen die Partystimmung in Paranoia abdriften, Alkohol und Drogen tun ihr Ihriges dazu, dass das Wochenende nach dem Unfall in einen Nebel gehüllt wird und sich die schrecklichen weiteren Ereignisse nur Schritt für Schritt enthüllen. Das Finale mag für viele vielleicht vorhersehbar sein, mich konnte es aber fesseln. Ich finde es schön, dass wir hier einen Thriller haben, der von dem Zusammenspiel der Figuren lebt und nicht von einem nicht enden wollenden BLutvergießen. Wir brauchen mehr solche Geschichten, nicht diese Gewaltpornos, die immer pervrser werden, nur damit der Leser einen neuen Nervenkitzel (oder schlichtweg Ekel) verspürt.