Rezension

Ein pralles Epos über Maximilian, den letzten Ritter

Ich, Maximilian, Kaiser der Welt - Peter Prange

Ich, Maximilian, Kaiser der Welt
von Peter Prange

Peter Prange entführt den Leser in die Welt des ausgehenden Spätmittelalters. Nicht umsonst wird Maximilian I. der "letzte Ritter" genannt.
In diesem sehr gut recherchierten Roman wird die Lebensgeschichte des Sohnes von Kaiser Friedrich III. bis zur Krönung als "Römischer Kaiser Deutscher Nation" gezeigt.
Sehr gut sind auch die "Vater-Sohn"-Konflikte sowohl zwischen Friedrich und Maximilian als auch dann zwischen Maximilian und seinem eigenen Sohn Philipp dargestellt.
Persönliches Glück ist weder dem Herrscher selbst, noch den Kindern oder Geschwistern erlaubt. Alles hat sich der Staaträson unterzuordnen.
Die Mitglieder der Herrscherfamilien sind Figuren auf dem Schachbrett der Macht.
Die Wandlung des unbekümmerten "Bettelprinzen" zum Kaiser, der nicht davor zurückschreckt mit Waffengewalt und List seinen Machtanspruch durchzusetzen, ist hervorragend gelungen. Auch der Zwiespalt, in dem sich Maximilian befunden haben muss, wurde nicht ausgespart.
Teile des auf den letzten Seiten des Buches angeführte "Triumphzuges" waren 2013 in der Wiener Albertina zu sehen. Eine beeindruckende Darstellung, auch wenn es Maximilian hier mit der Geschichte nicht allzu genau nimmt und seine Abstammung (und damit seinen Herrschaftsanspruch) auf Gaius Julius Caesar zurückführt.
Wie sagt er an mancher Stelle im Buch: "die ganze Welt ist Bühne"