Rezension

ein rasanter Jugendroman- oder wie es sich anfühlt, ein Drehbuch zu lesen

Big Game - Die Jagd beginnt - Dan Smith

Big Game - Die Jagd beginnt
von Dan Smith

Bewertet mit 3 Sternen

Stell dir vor, du bist 13 und lebst mitten im finnischen Nirgendwo. Eine alte Tradition des Dorfes ist es, dich allein in den Wald auszusenden, bewaffnet mit einem Bogen - altmodischer und seltsamer geht es doch wohl kaum noch! Und dort sollst du auch noch ein Tier töten, das hoffentlich größer und gefährlicher als ein Kaninchen oder Eichhörnchen ist. Zu allem Überfluss ist dein Vater auch noch ein Held, der damals einen Bären getötet hat. Und du? Du bist eher der ängstliche Typ und hast eigentlich überhaupt keine Lust auf diese Veranstaltung.... Oskari ist dieser Junge und weiß wirklich überhaupt nicht, wie er sich achtbar aus der Affäre ziehen kann. Doch ihm läuft ein viel höheres Tier vor den Bogen: der amerikanische Präsident!!! Oskari kann es nicht fassen: Was macht ausgerechnet der mächtigste Mann der Welt mitten im finnischen Wald? Es bleibt keine Zeit für lange Erklärungen, denn schon sind fiese Terroristen hinter ihnen her und Oskari muss in einem rasanten Katz- und Mausspiel beweisen, was wirklich in ihm steckt!

Das Buch wurde 2013 von Dan Smith geschrieben, ungewöhnlicherweise nach einer Drehbuchvorlage. Der Kinofilm startete am 15. Juni 2015 mit Samuel Jackson als Präsident in Deutschland. Und genau hier liegt die große Schwäche des Romans: Er liest sich zu sehr wie ein Film! Die Handlung schreitet zwar sehr zügig voran und es wird sich nicht groß mit weitschweifigen Beschreibungen der Umgebung oder der Charaktere aufgehalten- eben ein richtiger Actionroman für junge Leute. Jedoch bleibt der Leser dadurch auf Distanz sowohl zur Handlung als auch den Personen, obwohl Oskari eine wirkliche Entwicklung durchmacht.
Der Schreibstil ist geradlinig und auch der Humor kommt nicht zu kurz, doch ist die eigentliche Zielgruppe nicht ganz zu erkennen. Für Erwachsene ist das Buch ein wenig zu kindlich, für junge Leser finde ich es an manchen Stellen zu brutal und blutig geraten.

Doch weil das Buch mich trotz der Schwächen gut unterhalten hat und mich auch immer wieder zum Schmunzeln gebracht hat, vergebe ich noch drei von fünf Sternen!