Rezension

Ein rasanter Thriller der durch seine Thematik und tiefe Einblicke in die menschliche Psyche brilliert.

Death Call - Er bringt den Tod - Chris Carter

Death Call - Er bringt den Tod
von Chris Carter

Die Kosmetikerin Tanya Kaitlin macht sich einen schönen Abend bis ihr Handy einen Videoanruf ihrer bsten Freundin ankündigt. Der Anrufer ist jedoch nich ihre Freundin, denn diese sitzt nackt, gefesselt und geknebelt auf einem Stuhl in ihrer Wohnung. Mit einer dämonischen Stimme beginnt ein unheimliches Spiel um Leben und Tod – Tanya muss nur zwei Fragen richtig beantworten und schon ist ihre Freundin frei. Als Tany an der zweiten Frage scheitert wird ihre Freundin brutal ermodert. Die Special Agents des LAPD Robert Hunter und sein Partner Carlos Garcia haben einen neuen kniffeligen Fall zu lösen.

„Death Call. Er bringt den Tod“ ist bereits der achte Band der Robert Hunter Reihe des Bestsellerautors Chris Carter – und es wird immer noch nicht langweilig! In jedem Band trumpft der geniale Schriftsteller mit neuen perfiden Szenarien auf, die einem das Blut in den Adern stocken lässt.

"Man konnte fast sagen, dass dort, wo ein brutaler Mord geschehen war, der ekelerregende süßliche Kupfergeruch des Blutes noch mit einer anderen Komponente vermischt war. Einer Komponente, deren Ursprung niemand wirklich erklären konnte und die vermutlich jeder ein wenig anders definiert hätte, die aber niemanden entging."  (Seite 79 (epub Version))

Meisterhaft wird die Spannung durch gekonnt gesetzte Cliffhanger über den kompletten Roman aufgebaut, so dass bis zuletzt Nervenkitzel pur geboten wird. Während der Ermittlungen wird sich vor allem dem Thema Stalking mit all seinen Facetten gewidmet, sowie die negative Seite der sozialen Medien aufgezeigt. Wirklich beängstigend wie leicht ein psychophatischer Mensch durch die Kleinigkeiten die wir tagtäglich auf Facebook, Twitter, Instagram und Co. völlig unbedarft preisgeben einen tödlichen Strick drehen kann. Dieses absolut greifbare Thema hat mir zusätzlich Gänsehaut beschert.

Die grausamen Mordfälle sind in diesem achten Buch nicht ganz so detailliert geschildert wie gewohnt. Für zart besaitete Leser ist dieser Lesestoff dennoch definitiv nicht geeignet, denn das ganze Ausmaß der schrecklichen Szenarien wird von der eigenen Fantasie ausgemalt.

Besonders gut gelungen sind die fein gezeichneten Charaktere zu denen sich schnell eine Verbindung aufbauen lässt. Hautnah erlebt man die emotionale Achterbahnfahrt der Opfer, die durch das perfide Spiel über Videochat geschädigt werden mit. Die überdimensionalen Schuldgefühle die das Spiel in ihnen auslöst sind fast mit Händen greifbar.

Sehr interessant wird es, als eines der Videochat-Opfer selbst die Ermittlungen aufgreift und seine ganz speziellen Kontakte spielen lässt. Dies verleiht dem Roman zusätzliche Würze und eine doppelte Portion Spannung, da man sich unweigerlich fragt wer den Täter zuerst zur Strecke bringt.

Als kleines Schmankerl am Rande trifft Robert Hunter auf eine tolle Frau zu der er eine zarte Beziehung knüpft. Ich hoffe sehr das dieser Aspekt in den nächsten Romanen noch vertieft wird. „Death Call“ ist in meinen Augen einer der komplexesten Romane der Robert Hunter Reihe und hat damit eine absolute Leseempfehlung verdient.